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Wie denkt eine Medienwissenschaftlerin über neue Technologien? Sarah Genner

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Sarah Genner ist Medienwissenschaftlerin, Dozentin und Digitalexpertin. Wir sprechen über Forschungsresultate und Volksweisheiten zum Einfluss digitaler Technologien auf die Menschen, Life-Domain-Balance, das Big-Brother-Szenario, Internetsucht, und darüber, dass es parallele Zukünfte geben wird.

Kernaussagen:

Es braucht viel Neugier und eine hohe Frustrationstoleranz mit neuen Technologien. Es gibt ein Produktivitätsparadox mit digitalen Technologien: Manchmal ist der Aufwand grösser als der Effizienzgewinn.

Wie können wir uns gesund halten in diesem digitalen Überfluss, wie halten wir eine gute Life-Domain-Balance? Es ist schwieriger geworden, konsequent Ferien zu machen, weil man immer erreichbar ist. Das Abschalten von Technologie muss man lernen.

Menschen können erst ab etwa dem zwanzigsten Lebensjahr verantwortungsvoll mit digitalen Technologien umgehen, weil erst dann das Gehirn voll ausgebildet ist. Die Volksweisheit, dass die Digital Natives kompetent sind mit neuen Technologien ist ein Klischee. Es braucht Schulung und persönliche Reife, damit gut umzugehen.

Es braucht viel, bis man sagen kann, dass man eine Internet- und Handysucht hat. Viele Firmen fördern zwar eine intensive Nutzung ihrer Technologie oder ihres sozialen Netzwerks, weil sie damit Geld verdienen, aber das ist nicht unbedingt eine Sucht.

Technologien sind Werkzeuge, die man gut oder schlecht einsetzen kann. Verbote finde ich nicht gut, weil sie den Fortschritt hemmen. Dann wird es einfach in einem anderen Land gemacht. Die globale Diskussion ist sehr wichtig.

Das Big Brother-Szenario finde ich übertrieben, denn die Angst vor neuen Technologien war schon immer da und ist unbegründet. Roboter und Künstliche Intelligenz übernehmen Arbeitsplätze aber es werden viel mehr neue geschaffen. Ich sehe keine Anzeichen, dass Roboter bald alle Arbeit machen werden.

Wir driften in eine technologisierte und digitale Zukunft. Man kann sie nicht aufhalten, aber wenn man eine bestimmte Zukunft will, dann muss man sich dafür engagieren.

Wir sind abhängig von Technologiefirmen. Sollte Microsoft den Laden dicht machen, würde die Schweiz zusammenbrechen, weil fast alle ihre Produkte benutzen.

Es gibt auch eine Gegenbewegung: Leute ohne Smartphone, Ruhe in der Natur, der Retrotrend. Es gibt parallele Zukünfte. Man sollte Technologie nach seinen persönlichen Prioritäten einsetzen. Wir sollten die Zukunft aktiv gestalten und die Risiken und Nebenwirkungen möglichst gering halten.

---

Deep Technology ist ein Podcast, in dem Menschen in der Schweiz über Technologien wie künstliche Intelligenz, Apps, virtuelle Welten, selbstfahrende Autos, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech sprechen. Im Podcast kommt ein Querschnitt der Bevölkerung zu Wort: Schüler*innen, Lehrpersonen, Auszubildende, Menschen im Berufsleben, Unternehmer*innen, Politiker*innen und Künstler*innen. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag.

Medienpartner dieser Episode: watson. Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars.

Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf https://www.deeptechnology.ch.

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Kernaussagen:

Es braucht viel Neugier und eine hohe Frustrationstoleranz mit neuen Technologien. Es gibt ein Produktivitätsparadox mit digitalen Technologien: Manchmal ist der Aufwand grösser als der Effizienzgewinn.

Wie können wir uns gesund halten in diesem digitalen Überfluss, wie halten wir eine gute Life-Domain-Balance? Es ist schwieriger geworden, konsequent Ferien zu machen, weil man immer erreichbar ist. Das Abschalten von Technologie muss man lernen.

Menschen können erst ab etwa dem zwanzigsten Lebensjahr verantwortungsvoll mit digitalen Technologien umgehen, weil erst dann das Gehirn voll ausgebildet ist. Die Volksweisheit, dass die Digital Natives kompetent sind mit neuen Technologien ist ein Klischee. Es braucht Schulung und persönliche Reife, damit gut umzugehen.

Es braucht viel, bis man sagen kann, dass man eine Internet- und Handysucht hat. Viele Firmen fördern zwar eine intensive Nutzung ihrer Technologie oder ihres sozialen Netzwerks, weil sie damit Geld verdienen, aber das ist nicht unbedingt eine Sucht.

Technologien sind Werkzeuge, die man gut oder schlecht einsetzen kann. Verbote finde ich nicht gut, weil sie den Fortschritt hemmen. Dann wird es einfach in einem anderen Land gemacht. Die globale Diskussion ist sehr wichtig.

Das Big Brother-Szenario finde ich übertrieben, denn die Angst vor neuen Technologien war schon immer da und ist unbegründet. Roboter und Künstliche Intelligenz übernehmen Arbeitsplätze aber es werden viel mehr neue geschaffen. Ich sehe keine Anzeichen, dass Roboter bald alle Arbeit machen werden.

Wir driften in eine technologisierte und digitale Zukunft. Man kann sie nicht aufhalten, aber wenn man eine bestimmte Zukunft will, dann muss man sich dafür engagieren.

Wir sind abhängig von Technologiefirmen. Sollte Microsoft den Laden dicht machen, würde die Schweiz zusammenbrechen, weil fast alle ihre Produkte benutzen.

Es gibt auch eine Gegenbewegung: Leute ohne Smartphone, Ruhe in der Natur, der Retrotrend. Es gibt parallele Zukünfte. Man sollte Technologie nach seinen persönlichen Prioritäten einsetzen. Wir sollten die Zukunft aktiv gestalten und die Risiken und Nebenwirkungen möglichst gering halten.

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