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Analyse von SPÖ und FPÖ

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Hansjörg Seckauer, Senior Lecturer am Institut für Politikwissenschaft und Sozialpolitik an der Johannes Keppler Universität (JKU) spricht über die Anfänge von SPÖ und FPÖ und welche Bevölkerungsgruppen diese jeweils wählen. Wann waren die beiden Parteien besonders stark und was hat zu dem Erfolg geführt?

Ihren Ursprung hat die Sozialdemokratische Partei Österreich (SPÖ) als starke Arbeiter*innenpartei, doch im Moment stecken sie etwas in der Krise. Seckauer meint, dass sie Wähler*innen einerseits an die grüne Bewegung, andererseits aber noch mehr an die freiheitliche Partei verloren haben. Die SPÖ hat sich zu einem Teil des herrschenden System entwickelt und würden nicht mehr wirklich die Interessen der Arbeitnehmer*innen vertreten, so der Vorwurf.

Ein Mann mit weißen Haaren und Brille hat die Hände in der Hosentasche und lächelt in die Kamera. Er steht vor einer weißen Wand, auf der das Radio FRO Logo in Schwarz zu sehen ist.
Hansjörg Seckauer

Während die Freiheitliche Partei Österreich (FPÖ) gerade unter Arbeiter*innen besonders viele Stimmen einfangen konnte. Dieser Erfolg kam immer in Wellen. 1949 hat der Verband der Unabhängigen (VdU), Vorgänger der FPÖ, 20 Prozent gewonnen, der nächste Aufschwung kam erst wieder unter Jörg Haider in den 1980er Jahren und dann in 2015 unter Heinz-Christian Strache. Laut Seckauer ist der Erfolg auch abhängig von den Führungspersönlichkeiten, die über entsprechende demagogische Fähigkeiten verfügen würden. Sie sind gegen das Establishment, was eigentlich immer eine Position der Linken war. Jörg Haider war in Diskotheken und bei Stammtischen unterwegs, er habe sich unter das Volk begeben, während andere Parteien den Eindruck machten eher abekapselt von der Bevölkerung zu sein. Seckauer bezeichnet die FPÖ als „Pionierin des Rechtspopulismus“ besonders unter Haider.

Durch ihre konsequente Oppositionspolitik konnte die FPÖ unzufriedene Menschen aufsammen. Zuletzt haben sich während der Covid-19 Pandemie Impfgegner*innen der FPÖ zugewandt. Aber sie hatten auch Tiefpunkte, in 1985 und 2003, da waren sie in einer Koalition und hatten Regierungsverantwortung. „Rechtspopulisten versprechen sehr viel, aber können dann vieles nicht halten.“, so Seckauer.

Die SPÖ strauchelt mit ihrer Kernwähler*innenschaft, statt Arbeiter*innen ist jetzt mehr der gut gebildete Mittelstand Zielgruppe der SPÖ geworden. Die Arbeiter*innen solle man als „an rechts verloren“ betrachten, meinen manche. Seckauer sieht das anders, die Arbeiter*innen sind Teil der DNA der SPÖ, sie sollten nicht ignoriert werden. Es müsse sich wieder mehr auf Werte wie Solidarität untereinander besonnen werde.

In Linz hat Dietmar Prammer 40,2 Prozent der Stimmen bei der Bürgermeister*innenwahl erzielt, trotz des Rücktritts von Klaus Luger, ebenfalls von der SPÖ, wegen des LIVA Skandals. Dass die Linzer*innen Prammer damit nicht „bestraft“ haben könnte daran liegen, dass der Termin mit den geplatzten Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene zusammengefallen ist, so Seckauer. Es kann auch daran liegen, dass dieser Skandal im Bürgermeister*innenwahlkampf gar nicht so stark benutzt wurde, um Prammer damit in Bedrängnis zu bringen.

Für die Stichwahl am 26. Jänner sagt Seckauer, dass er zwar keine Prognose abgeben möchte, es aber für Dietmar Prammer nicht schlecht aussehen würde, da die Wähler*innen von manchen anderen Kandidat*innen keinen Bürgermeister der FPÖ haben möchten.

Alle Informationen zur Stichwahl am Sonntag finden Sie auf der Website der Stadt Linz hier.

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Ihren Ursprung hat die Sozialdemokratische Partei Österreich (SPÖ) als starke Arbeiter*innenpartei, doch im Moment stecken sie etwas in der Krise. Seckauer meint, dass sie Wähler*innen einerseits an die grüne Bewegung, andererseits aber noch mehr an die freiheitliche Partei verloren haben. Die SPÖ hat sich zu einem Teil des herrschenden System entwickelt und würden nicht mehr wirklich die Interessen der Arbeitnehmer*innen vertreten, so der Vorwurf.

Ein Mann mit weißen Haaren und Brille hat die Hände in der Hosentasche und lächelt in die Kamera. Er steht vor einer weißen Wand, auf der das Radio FRO Logo in Schwarz zu sehen ist.
Hansjörg Seckauer

Während die Freiheitliche Partei Österreich (FPÖ) gerade unter Arbeiter*innen besonders viele Stimmen einfangen konnte. Dieser Erfolg kam immer in Wellen. 1949 hat der Verband der Unabhängigen (VdU), Vorgänger der FPÖ, 20 Prozent gewonnen, der nächste Aufschwung kam erst wieder unter Jörg Haider in den 1980er Jahren und dann in 2015 unter Heinz-Christian Strache. Laut Seckauer ist der Erfolg auch abhängig von den Führungspersönlichkeiten, die über entsprechende demagogische Fähigkeiten verfügen würden. Sie sind gegen das Establishment, was eigentlich immer eine Position der Linken war. Jörg Haider war in Diskotheken und bei Stammtischen unterwegs, er habe sich unter das Volk begeben, während andere Parteien den Eindruck machten eher abekapselt von der Bevölkerung zu sein. Seckauer bezeichnet die FPÖ als „Pionierin des Rechtspopulismus“ besonders unter Haider.

Durch ihre konsequente Oppositionspolitik konnte die FPÖ unzufriedene Menschen aufsammen. Zuletzt haben sich während der Covid-19 Pandemie Impfgegner*innen der FPÖ zugewandt. Aber sie hatten auch Tiefpunkte, in 1985 und 2003, da waren sie in einer Koalition und hatten Regierungsverantwortung. „Rechtspopulisten versprechen sehr viel, aber können dann vieles nicht halten.“, so Seckauer.

Die SPÖ strauchelt mit ihrer Kernwähler*innenschaft, statt Arbeiter*innen ist jetzt mehr der gut gebildete Mittelstand Zielgruppe der SPÖ geworden. Die Arbeiter*innen solle man als „an rechts verloren“ betrachten, meinen manche. Seckauer sieht das anders, die Arbeiter*innen sind Teil der DNA der SPÖ, sie sollten nicht ignoriert werden. Es müsse sich wieder mehr auf Werte wie Solidarität untereinander besonnen werde.

In Linz hat Dietmar Prammer 40,2 Prozent der Stimmen bei der Bürgermeister*innenwahl erzielt, trotz des Rücktritts von Klaus Luger, ebenfalls von der SPÖ, wegen des LIVA Skandals. Dass die Linzer*innen Prammer damit nicht „bestraft“ haben könnte daran liegen, dass der Termin mit den geplatzten Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene zusammengefallen ist, so Seckauer. Es kann auch daran liegen, dass dieser Skandal im Bürgermeister*innenwahlkampf gar nicht so stark benutzt wurde, um Prammer damit in Bedrängnis zu bringen.

Für die Stichwahl am 26. Jänner sagt Seckauer, dass er zwar keine Prognose abgeben möchte, es aber für Dietmar Prammer nicht schlecht aussehen würde, da die Wähler*innen von manchen anderen Kandidat*innen keinen Bürgermeister der FPÖ haben möchten.

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