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#421 - Verkaufen ohne Piepsen: Stimmtherapie-Tipps von Isabell Honig.

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Der Business Podcast - Sales & Mindset Impulse für selbstständige Frauen

In dieser Folge spricht Gretel mit Stimmcoachin und Musikerin Isabell Honig über das Thema Stimme und ihre Wirkung:

👄 Isabell klärt auf, warum wir unsere eigene Stimme anders wahrnehmen und wie wir lernen können, uns an unseren echten Klang zu gewöhnen. 👄 Sie spricht über die Bedeutung der Stimme im Innen und Außen. 👄 Außerdem erhältst du praktische Tipps, wie man seine Stimme in Verkaufsgesprächen stabil und selbstbewusst hält. 👄Isabell diskutiert die Balance zwischen Authentizität und Selbstbewusstsein in beruflichen Situationen und wie man seine innere Haltung stärken kann.

🎶 Isabell berichtet von ihren Erfahrungen als Musikerin und wie sie mit den Zweifeln und Unsicherheiten umgegangen ist, die von ihrem Umfeld kamen.

Zum Abschluss teilt Isabell eine ihrer besten Atemübungen, um Ruhe und Präsenz zu finden und die Stimme zu stärken.

In dieser Folge stecken viele Erkenntnisse für dich als Selbstständige und Unternehmerin. Wenn du mehr über Isabell erfahren möchtest, findest du hier weitere Informationen: Instagram: https://www.instagram.com/isabell.honig/ Website: https://www.isabell-honig.de/

Ich freue mich, wenn du mir auf Instagram unter @GretelNiemeyer schreibst und mir erzählst, ob du aus dieser Folge etwas mitgenommen hast. Ansonsten freue ich mich natürlich auch immer über eine Bewertung beim Podcastanbieter deiner Wahl.

Transkript: Gretel: Moin Moin und willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business-Schnack mit Laura und Gretel. Heute sitzt mir nicht Laura gegenüber und eigentlich dürfte ich auch nicht Moin, sondern Hey sagen, Denn mir gegenüber sitzt Isabell Honig. Isabell ist Stimmtherapeutin und Musikerin und kommt aus Köln. Und deswegen dreht sich heute alles bei uns ums Thema Stimme. Moin, Isabell, schön, dass du da bist.

Isabell: Hey, Gretel. Schön, dass ich da sein darf.

Gretel: Dann lass uns das doch direkt einmal klären. Ich bin ja Nordlicht und deswegen sage ich zu jeder Tages- und Nachtzeit Moin, ist mir völlig wurscht. Wo kommt das Hey bei dir her?

Isabell: Ich habe eine Zeit lang in Schweden gelebt tatsächlich und ich weiß ja auch, dass ihr beiden auch tatsächlich so eine Schweden-Liebe und Schweden-Bezug habt und deswegen ist es irgendwie total witzig, dass ich dir jetzt gegenüber sitze. Genau, das Hey kommt irgendwie daher. Er ist so hängen geblieben, weil ich komme eigentlich gebürtig aus Ostwestfalen. Da ist er ja so tach angebracht. Auch schön. Aber das Hey hat so was, ich glaube etwas, was auch meiner Persönlichkeit einfach sehr entspricht, mit ein bisschen Power und ein bisschen Strahlkraft einfach so in den Raum reinkommen und da bietet sich eher das Hey an, was so einen Schwung hat, als das Tach, das auch etwas monoton und gelangweilt unterherkommt, würde ich sagen.

Gretel: Da sind wir ja schon mitten im Thema Stimme und Stimmenklang und Wirkung. Aber erstmal brennt mir eine andere Frage auf der Seele. Warum kann man seine eigene Stimme so schlecht hören? Warum kann ich mir einfach keine Podcastfolge nochmal anhören und bekomme Zustände, wenn mein Mann neben mir im Bett liegt und sich meine Instagram Stories reinzieht. Woran liegt das?

Isabell: Das ist eigentlich ganz, ganz einfach erklärbar, weil du dich innen drin anders hörst als die Stimme, die im Raum ist. Weil du natürlich übers Innenohr und über die Vibration, also die Knochen, die tragen die Vibration weiter zu deinem Innenohr. Und das klingt halt meistens ein bisschen tiefer als das, was dann tatsächlich im Raum an Schwingung rauskommt. Diese Irritation gibt es ganz oft, ich kann mir das nicht anhören. Schrecklich, wie ich klinge. Ich finde, ein Punkt hilft, alle anderen hören dich immer so. Du bist die Einzige, die dich anders hört. Also das ist schon mal so ein Punkt, der finde ich hilfreich ist. Und das zweite ist, das zu üben. Sich einfach damit vertraut zu machen. Wie klinge ich eigentlich? Also im Außen. Darüber kann man eine ganz, ganz gute Beziehung zu sich selber eigentlich aufbauen und zu dem Klang und so reinhören, was höre ich denn da eigentlich alles in meiner Stimme. Also wirklich mal die Anteile einfach eher beobachtend rauszudröseln, so als direkt so, oh Gott, sondern eher so mein Ansporn eigentlich im Wort, das so mitzugeben und zu sagen, geh mal als Beobachter oder Beobachterin da rein und wie klingt das denn? Beschreibend und beobachtend, eher sich der Stimme zu nähern und neugierig und gar nicht so sehr mit dem bewertenden Ohr da reinzugehen.

Gretel: Ja, ich glaube, da liegt richtig viel drin. In diesem Bewerten ist das jetzt gut oder ist das schlecht? Nee, es ist einfach das, wie es jetzt ist. Und dann feststellt, das möchte ich so nicht oder das fühlt sich nicht gut an oder was auch immer. Dann vielleicht in ein verändern zu gehen, aber nicht erst mal zu sagen, oh Gott, das ist scheiße, das will ich nicht.

Isabell: Und das ist, glaube ich, einfach wirklich nur bei den meisten, es ist fremd. Also das ist auch das plötzlich, das ist ja wie eine andere Person, das bin doch nicht ich. Also da passiert auch so was von Moment mal, die Identifikation fällt dann so ein bisschen weg mit dieser Stimme, dass man sagt, das kann ich gar nicht sein, so kling ich nicht. Und deswegen diese Annäherung wieder so ein Abgleich irgendwie zu schaffen, das bin ich, so kling ich im Außen. Ja.

Gretel: Und du hast auch geschrieben auf deiner Website oder auf dem Instagram-Kanal, dass Stimme für dich ein Tool zur Entwicklung ist, dass Stimme immer auch so ein bisschen widerspiegelt, wo stehe ich gerade, wie geht es mir, wo bin ich auf meiner Reise. Was meinst du damit genau oder woran kann ich das festmachen?

Isabell: Also Stimme als Tool gibt's, also kannst du eigentlich auf zwei verschiedene Wege. Also das eine ist einmal wirklich, dieses Stimme als Werkzeug im Außen zu benutzen, das heißt ins Vertrauen zu gehen, Vertrauen zu schaffen beim Gegenüber, den Raum damit zu füllen, Persönlichkeit zeigen und so weiter. So kann ich das nutzen. Aber im Innen eben auch, wie klingt meine Stimme eigentlich? Ah, da war ich angespannt. Wie klinge ich denn dann? Was passiert eigentlich mit meinem Atem? Und je mehr ich darauf achte und je mehr ich das tatsächlich wahrnehme und mal so ein bisschen, vielleicht auch im Nachgang in der Situation ist das manchmal ein bisschen schwierig, aber so im Nachgang auch, meine Stimme war brüchig. Wie ging es mir eigentlich gerade? Was kann ich da lernen und welche? Und wir kennen dieses große Thema in dieser Coaching-Szene. Ich bin immer noch so ein bisschen, welche Annahmen habe ich da über mich? Welche Glaubenssätze kommen hoch? Welche Gedanken? So was, oh Gott, mir will ja sowieso keiner zuhören. Oder das, was ich sage, ist vielleicht noch nicht gut genug. Oder ist jetzt das, was ich jetzt bei euer Thema ja auch oder dein Thema insbesondere Verkaufen ist, ist das jetzt schon gut genug, was ich da anbiete? Und hab ich da ein Standing oder nicht? Also, welche Gedanken kommen da rein? Und wie schlagen die sich auch an der Stimme nieder? Weil da gibt es schon Dinge, die hörbar sind. Das ist jetzt, wenn du vor mir sitzt und du sprichst, dass ich sage, ich glaube, dieser Glaubenssatz ist da jetzt, das kann ich natürlich nicht machen. Aber du selber wirst spüren, das waren meine Gedanken. Und das ist stimmlich, oder Atem als Grundlage von Stimme. Hab ich die Luft angehalten oder mein Bauch wurde ganz fest oder ich habe die Zähne aufeinander gebissen oder ich habe gestarrt oder was weiß ich, also so. Und all diese ganzen kleinen muskulären Veränderungen im Körper spiegeln sich halt in der Stimme wieder. Das heißt, man kann das für sich selber total gut als Tool nutzen, um zu sagen, was kann ich da ablesen am Klang meiner Stimme?

Gretel: Du sagst auch, dass wenn es dir schwerfällt, in die Sichtbarkeit zu gehen oder nach draußen zu gehen oder eine gewisse Präsenz zu haben, dann liegt das oft gar nicht daran, dass dir Know-how fehlt oder dass du gewisse Sachen nicht kannst, sondern es liegt daran, dass wir von außen bewertet werden und uns wahrscheinlich auch noch von innen ja krass bewerten. Also diese, dass du gerade gesagt hast, du bist noch nicht gut genug, du müsstest noch, das ist zu teuer, das ist dies, das ist das. Und dass, ja, dass das oft wirklich gar nichts damit zu tun hat, dass du irgendwie Angst hast, nach draußen zu gehen, per se, weil du nicht gut genug bist, sondern wegen der ganzen Geschichten und Sachen, die man sich so erzählt.

Ja, das hat einen großen Einfluss und da versuche ich auch tatsächlich an diesen Kern so zu kommen. Also es sind eigentlich auch da wieder so zwei Wege, über die man ganz gut gehen kann. Ist erstmal tatsächlich diese innere Klarheit zu gewinnen, zu sagen, was ist denn eigentlich das, was ich sagen will? Und habe ich das schon klar? Also auch das, dass in dem Moment, dass Leute dann sagen, ja, ich bin dann so unsicher, wenn ich da rausgehe und dann bin ich, aber was genau macht dich denn unsicher? Also, dass wir uns da vorarbeiten. Ich mag dieses Beispiel so sehr von einer Klientin, was ich auch erzählen darf natürlich, dass sie immer sagte, ja und dann gucken mich alle an, da haben wir schon den ersten Punkt, auf der Bühne stehen, Vortrag halten, all eyes on me. Aber am Ende kam raus, dass ihre Schwester sie ganz oft angestarrt hat und gesagt hat, jetzt sag doch, jetzt sag doch, jetzt sag doch. Das heißt, dieses immer näher und fordernde, dass sie das Gefühl hatte, wenn die Leute mich angucken, dann sind die wie Menschen, die sagen, jetzt sag doch, jetzt sag doch. Und das hat sie unter Druck gesetzt. Und als sie irgendwann diesen Turn geschnallt hat von, das ist doch nicht meine Schwester, die hier sitzt und mich jetzt piesackt und was wissen will. Sondern das sind Leute, die hergekommen sind, weil die mir zuhören wollen, weil das, was ich zu erzählen habe, interessant ist. Und das, man denkt so, das ist so ein kleiner Schalter nur, das ist einmal den Gedanken am Ende. Ist es natürlich nicht, sondern es ist dann weiter das Üben, immer wieder ins Bewusstsein dafür zu kommen und aber auch dann über den Körper sozusagen. Also das, was du gerade sagtest, man kann in der Wechselwirkung auch sagen, also diese innere Haltung, Klarheit, wie stehe ich selber dazu, bin ich davon überzeugt und so weiter, welche inneren Geschichten erzähle ich mir. Ich kann aber auch die Haltung, also die äußere Haltung nutzen, sagen, okay, ich stelle mich schon mal ein bisschen präsenter einfach hin. Was passiert eigentlich, wenn ich den Boden spüre? Bin ich dann schon ein bisschen sicherer, kann ich vielleicht auch diesen inneren Geschichten mit einer ganz anderen, mit einem anderen Standing und mit einer anderen Sicherheit begegnen. Also auch das, ne, das sind so viele Faktoren, die dann da zusammenspielen, die sich aber so krass wirklich im Klang und in der Art und Weise, wie wir dann sprechen in diesen Situationen, dass sich das sehr stark darauf auswirkt einfach. Und ja, ich diese Wechselwirkung einfach sehr mag von innerer Arbeit, aber auch über die Haltung und über die Atmung, über das, wie der Körper halt funktioniert. Wenn wir da die physiologischen Grundlagen sozusagen, wenn wir uns denen widmen und sagen, fließt der Atem so, wie er es eigentlich soll, funktioniert das Zwerchfeil so, wie es soll, artikuliert die Zunge richtig, artikuliert der Kiefer richtig, ist er offen und so weiter. Das heißt, viel Raum für die Stimme geben, dann zu merken, ich fülle ganz anders mit meiner Stimme und gewinne darüber vielleicht noch mal ein bisschen Sicherheit. Super individuell, wer welchen Zugang hat.

Gretel: Ich fand es voll spannend, als du gerade so das alles einmal durchgegangen bist. Okay, witziger Check so. Und ich habe mal ein Stimmcoaching gemacht tatsächlich und fand es so spannend, dass ja viele Frauen höher sprechen, als sie eigentlich sollten oder als gut wäre. In dieser Indifferenzlage, als die das erste Mal gefunden hatte, habe ich auch gedacht, so okay, so kannst du dich anhören. Und das ist ja viel entspannter und gibt ja irgendwie auch ja schon auch eine gewisse Professionalität, dachte ich damals. Das fand ich heftig. Also da gibt es einfach auch so Wissen, was schlau wäre, sich das mal anzuschauen.

Isabell: Auf jeden Fall. Also gerade die Indifferenzlage, um das vielleicht nochmal kurz aufzugreifen als Wort, das heißt weder zu hoch noch zu tief, noch zu viel Druck, noch zu wenig Druck und also den gleichbleibenden Atemfluss einfach zu haben. Sowieso die gute Mitte in allem zu finden, weil auch unterspannt, funktioniert nicht, dann wird alles schlaff und träge und man hat keine Ausdruckskraft mehr, auch im Gesicht nicht. Du siehst direkt, wenn ich die ganze Zeit das, wenn man jetzt so spreche, dann wird direkt hörbar, dass das überhaupt nicht mit der gleichen Energie da ist. Das heißt, wenn ich versuche, möglichst tief zu sprechen, hat das nicht den Effekt, den man sich vielleicht wünschen würde. Das heißt, es geht schon eine gewisse Grund- und Wohlspannung, nenne ich das immer, im Körper zu etablieren, um eine gute Grundlage für die Stimme zu haben.

Gretel: Ja, sehr, sehr spannend. Jetzt hast du gesagt, Du bist ein sehr geduldiger Mensch. Der Wahnsinn. Wie äußert sich das? Also bist du das vor allem in der Arbeit oder bist du generell mit allem sehr geduldig? Diese Arbeit mit der Stimme bedeutet ja auch, oder das habe ich für mich so festgestellt, das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Da ist ja viel Übung mit drin, da ist ja viel, wie du es vorhin gesagt hast, Beobachten, nicht Werten, Schauen, wie sieht dein Körper überhaupt aus? Wieder üben, Sprechproben und so weiter. Wie? Ja, also ich bin halt leider sehr, sehr ungeduldig. Also erst mal hätte ich gerne einen Tipp für Geduld. Und zweitens interessiert mich so, was ist wirklich ein guter Einstieg? Wenn ich jetzt feststelle, meine Stimme, die macht mir irgendwie zu schaffen, weil sie brüchig ist, weil ich mich nicht gehört fühle, weil ich das Gefühl habe, sie versagt genau in den falschen Momenten. Was ist da so ein guter Einstiegspunkt?

Isabell: Also da, um zu starten mit der Stimme würde ich jetzt erstmal gar nicht sagen, es ist die Geduld. Warte, wir machen mal der Reihe nach. Also du hättest gerne einen Tipp für Geduld. Da finde ich es immer sehr, sehr hilfreich, einfach zu gucken, was habe ich denn alles schon erkannt, bearbeitet, was ist mir schon aufgefallen, welche Übungen habe ich schon gemacht. Also eher auch so zu sehen, nicht nur, ich will, dass das jetzt alles funktioniert und dass das, Knall auf Fall, soll das jetzt perfekt da sein. Perfekt ist auch, schwierig. Genau, aber dieses Genuss, ich würde den Genuss gerne da reinbringen, weil ich glaube, dass die Ungeduld manchmal kommt, wenn wir den Moment nicht richtig genießen oder sagen, was erkenne ich jetzt daran, wenn wir nicht in der Neugier und in dem Genuss bleiben, sondern vielleicht eher nur dem Ergebnis, ein Ergebnis wollen. Was ja auch, das kommt immer, finde ich, ganz drauf an, was es ist. Also kann das auch sehr hilfreich sein, einfach zu sagen und los, wir sind jetzt auch mal ungeduldig und ab aufs Ziel los. Super wichtig. Für so Körperprozesse nicht immer hilfreich. Kann auch mal, da kommt dann der Aha-Moment und Mann, warum

kann ich das jetzt nicht in jeder Situation abrufen? Das ist doch kacke, so. Also dieses Ärgernis darüber von, aber als wir es geübt haben, hat es doch geklappt. Ja. Und dann ging es jetzt nicht. Da sage ich, was war denn anders? Also das ist dann eher dieses, was war denn da? Lass uns das mal ergründen und dann gucken wir. Und beim nächsten Mal konzentrierst du dich, das ist dann hoch individuell, aber ich sage jetzt mal, Siehst du, du hast gar nicht den Boden gespürt. Du bist gar nicht im Kontakt, im Raum gewesen. Du hast gar nicht dich vorher verortet. Ja, stimmt. Okay, das als Aufgabe. In allen Sprechsituationen, Boden spüren, verorten. So und dann halt in dem Prozess, das kommt dann natürlich sehr drauf an, wie viele Einheiten ich mit Leuten zusammen arbeite, wie lange ich den Prozess begleite, was wir da gemeinsam irgendwie austüfteln als Plan. Aber selbst schon in einer Session kann man halt sehr gut die ersten Baustellen sozusagen ergründen und dann heißt es beobachten und dann selber natürlich da reinsteigen und erstmal sagen, ah okay, was kann ich denn noch alles entdecken eigentlich an meiner Stimme und an der Art und Weise, wie ich spreche oder wie ich in Sprechsituationen gehe. Was habe ich denn vorher schon für Gedanken? Ich kann nicht vor Leuten sprechen. Es geht nicht. Das kenne ich auch von ganz vielen Leuten. Und dann auch noch viele Leute. Und dann versuchen wir das so ein bisschen aufzudröseln, auch da, und zu gucken, stimmt denn das? Ja, also im Team ist das kein Problem, wenn da fünf Leute sitzen. Ha, zack, erwischt. Vor fünf Leuten also kein Problem. Was ist denn da anders? Also das ist immer mein, was ist denn da anders als da, wo du dich entspannt fühlst? Wann fühlst du dich entspannt mit deiner Stimme? Wann hast du das Gefühl, hier kann ich frei sprechen? Woraus nimmst du da sozusagen deine Kraft oder das Selbstvertrauen? Und auch da sind die Antworten ganz, ganz unterschiedlich. Oft hat es ganz viel mit, da kann ich so sein, wie ich bin. Da sind wir bei diesem großen Punkt Persönlichkeit. Weil viele Leute denken, ich muss so und so sprechen, um so und so zu wirken. Wie so ein Anspruch, ein bestimmtes Bild muss ich jetzt erfüllen. Als Coach oder als jemand, als vortragende Person oder wie auch immer im Business-Kontext muss ich aufrecht und Brust rausstehen und merke dann, es hat einen gegenteiligen Effekt. Woran liegt das? Ich mache doch schon das, was ich soll. Ich bin doch präsent. Dann ist die Frage, die man sich dann wirklich ehrlich beantworten muss, mal ist, bist du präsent? Ja, also stimmt denn das? Bist du präsent oder bist du vielleicht bei allen anderen, die wirke ich jetzt auf alle anderen? Bist du bei dir in deiner Präsenz oder bist du dabei abzuchecken, ob das die Wirkung hat, die du willst?

Gretel: Und sag mal, es ist ganz oft so, dass meine Kundinnen mir das zurück spiegeln, Sei das in einem Verkaufsgespräch, sei das in einem Webinar. Es ist alles gut, solange sie sozusagen über ihre Expertise reden, in dem sie vielleicht ihr Programm vorstellen und so weiter. Und dann kommt der Moment, wo sie verkaufen sollen. Dann kommt der Moment, wo der Preis genannt werden soll, die Konditionen genannt werden sollen und dann wird die Stimme plötzlich ein bisschen piepsiger und man verschwindet und man redet plötzlich sehr, sehr schnell und man möchte einfach nur noch, dass das ganze Ding zu Ende ist und ist froh, wenn man im Zoom ist und einfach aufgelegt hat. Das ist wirklich so ein gängiges Phänomen, was ich auch sehr gut nachvollziehen kann. Was hast du da für Tipps dabei, wenn ich merke, Okay, das ist eine sehr wichtige Situation für mich. Ich möchte das über die Zielgerade bringen, aber ich fühle mich jedes Mal so schlecht in der Situation, dass mir meine Stimme irgendwie versagt oder mein Körper macht, was er will.

Isabell: Da auch, also verschiedene Punkte. Zum einen, das werdet ihr sicherlich auch bei euch, in der Mastermind kann ich mir vorstellen, ist das ja auch ein Thema Preisfindung. Also bin ich schon selber innerlich d'accord mit diesem Preis. Also habe ich selber das Gefühl, dass ist das wirklich wert. Dann die Langsamheit mit reinbringen. Also wirklich einfach auch mal das aushalten. Und das ist auch wirklich eine Übungssache tatsächlich. Also dieses, das immer wieder aussprechen und sich daran erinnern, das langsam und mit Standing zu tun. Also das kann man sehr gut über den Körper machen dann wirklich, also auch im Sitzen den Boden spüren, mit den Füßen die Sitzunterlage spüren, also so richtig aufrecht sitzen. Und schon in Verbindung mit dem Gegenübersein, aber in diese eigene Präsenz irgendwie reinkommen und sagen, ja, und das ist das Wert. Also dieses Gefühl haben, nicht, hey, du musst mir leider 1000 Euro dafür geben oder 300 oder 7000 oder was auch immer diese Zahl jetzt sein mag, sondern sorry, dass ich Geld von dir will. Also innere Haltung arbeiten und sagen, und das ist das wert und ich habe Lust mit dir zu arbeiten. Also in dieser Haltung dem anderen gegenüber zu bleiben. Und das ist, das ich weiß, dass das viele nicht hören wollen, auch da ist die Geduld ein Faktor, es üben. Es ist üben. Es ist immer wieder, sich erinnern, immer wieder in die Stimme kommen und auch mal diese Zahl für sich selber, nicht nur in Verkaufsgesprächen diese Zahl aussprechen, sondern auch mal vorher sagen, so und so, das ist der Preis. Dass man das einfach auch mal als Satz übt. Will ich das sagen, das ist der Preis? Oder will ich sagen, das kostet? Oder will ich sagen, dein Invest ist? Oder was möchte ich denn auch für eine Wortwahl nutzen, die das widerspiegelt, wie ich dazu stehe. Das finde ich einen ganz, ganz wichtigen Punkt, was auch mit Persönlichkeit dann zu tun hat, ist deine Worte finden. Was ist das Wort, was du nutzt, Gretel? Was sagst du oder das kostet er?

Gretel: Ich sage eigentlich meistens, das kostet. Investition ist mir immer ein bisschen zu hoch gegriffen und irgendwie fake.

Isabell: Ja, und stell dir vor, ich sag jetzt mal, als dein Coach sagt, Invest Und dann merkst du, ah ja, die oder der sagt das und das. Das mache ich jetzt auch. Ja, ist mein Vorbild und das gucke ich mir irgendwie ab. Und dann funktioniert das aber nicht. Dann fühle ich mich nicht wohl damit. Und da bin ich immer Fan davon zu sagen, aber was sind deine Worte? Wie ist das, wenn du das einfach drauf lossprichst? Wenn du mir das jetzt erzählst und sagst, ja, ja, das kostet so und so viel. Und genau so mit diesem, ja, ja, also. Das ist wichtig, aber es darf eine gewisse Beiläufigkeit, weil das ist ja ein gesamtes Gespräch. Das gipfelt dann vielleicht darin. Vielleicht muss man die Gesprächsstruktur überdenken und sagen, was würde mir denn gut tun, wenn ich am Ende sage, ja, so viel kostet das, oder wenn ich das schon mitgegeben habe und sage, guck die und die Sachen gibt es, das und das sind die einzelnen Preise, ich erzähl dir mal kurz dazu, was da noch drinsteckt. Vielleicht fühle ich mich mit der Reihenfolge wohler. Auch da gibt es dann in dieser im Gesprächsaufbau gibt es sicherlich auch Strategien, da bist du die Expertin für wann man was nennt, aber ich glaube das auch ein großer Anteil ist, womit fühlst du dich wohl, weil wenn du dich wohlfühlst, dann kannst du es auch transportieren. Und dann ist auch nicht diese Diskrepanz, also die wir ja haben, wenn ich druckse, wenn ich es unangenehm finde, das auszusprechen, dann kriegst du automatisch ein unangenehmes Gefühl auf der anderen Seite. Du weißt nicht warum, aber vielleicht, wenn die Stimme dann ein bisschen so wird, denkst du, was ist jetzt anders? Da hat sich was verändert. Die ist jetzt nicht mehr so präsent, sondern jetzt wird es irgendwie komisch. Und ich kann das als Gegenüber vielleicht gar nicht unbedingt einordnen, was genau das ist, was da gerade passiert, aber ich merke die Veränderungen und das ruft Unsicherheit hervor. Und diese Unsicherheit beim Gegenüber kann ich sehr gut selber in Schach halten, indem ich versuche, mich vielleicht auch einfach selbst, wenn ich innerlich denke, oh Gott, jetzt muss ich den Preis sagen, gehe ich in meine Indifferenzlage und spreche langsam und deutlich und versuche in diesem, in meinem Sitz zu bleiben. Und auch auf die Reaktion zu warten. Ja, und eher in einem Gespräch zu bleiben als hier bitte, ich gehe mal ein Stück zurück. Ja, Haltung.

Gretel: Ja, es ist ja auch wieder dieses, also zum einen mal dieses verwirrte Menschen kaufen nicht. Also wenn ich merke plötzlich hat sich was verändert und ich kann das nicht an irgendwas festmachen, aber irgendwas stört mich plötzlich, dann hört natürlich dein Gegenüber auch viel aufs Bauchgefühl und so, okay, irgendwas stört mich jetzt gerade, ich kann es nicht benennen, aber jetzt damit muss ich nochmal zurückgehen. Und also das ist wirklich wichtig da in einem ja so in einem Guss zu versuchen zu bleiben, weil sobald es irgendwie einen Bruch gibt und damit will ich jetzt gar nicht mehr Druck aufbauen als nötig. Aber sobald es so einen Bruch gibt, sorgt es für Unsicherheit und dann ist eben nicht mehr klar, was es ist. Und gerade wenn wir selber Coaches oder so sind, dann werden wir ja für Klarheit engagiert und dann werden wir dafür engagiert jemanden an die Hand zu nehmen und zu einem Ziel, was dieser Person wichtig ist, aber schwer fällt, hinzubringen. Und deswegen ist dieses bruchfreie Gespräch einfach so wichtig. Und ich habe mich zwischendurch nur gefragt, man sagt ja einerseits, the first sale is to yourself, also da geht ja genau dieses hin, was du sagst, sprich den Preis aus, fühl dich mit der oder kenne den Wert, den du hast und so weiter, das geht ja in die Richtung und dann ist ja aber auch noch so ein anderes Konzept, möchte ich einfach mal sagen, fake it till you make it. Was ja auch so ein bisschen ist, ich bringe mich in eine Situation, ich rede langsam, mir geht es eigentlich gar nicht so gut, aber nach draußen versuche ich das trotzdem auszustrahlen. Sind das für dich Gegensätze? Sind das für dich unterschiedliche Zeitpunkte? Sind das für dich Techniken? Ja, wie ist das für dich?

Isabell: Das, also das fake it till you make it, ich glaube, dass schon, dass sich äußerlich, was ich eben schon sagte, sich äußerlich in eine Haltung bringt, das nach außen zu bringen, dass das wie so ein Spiegel wirken kann von ach guck mal, das funktioniert. Also es kann auf Selbstvertrauen einzahlen. Aber in dem Moment, wo die Maske oder wenn wir jetzt so sprechen, es ist ja so ein bisschen, dass man da maskiert, sag ich mal. So. Und da, wo es zu doll ist, dann ist es nicht mehr der bewusste Vorgang von Ich mach das jetzt einfach mal und vielleicht profitiere ich auch selber davon, sondern wenn es wirklich das ist, dahinter ist das Grauen und das Bibbern und so und so und dann ist das ein wahnsinniger Kraftakt, so eine Maske aufzusetzen und die aufrecht zu erhalten. Und die muss ich ja dann auch die ganze Zeit aufrecht erhalten. Deswegen würde ich da recht sparsam mit sein und sehe aber trotzdem den Effekt, den es haben kann. In Kombination, glaube ich, wird ein Schuh draus, zu gucken, wie sehr, welche Anteile davon kann ich für mich rausnehmen. Vielleicht auch sagen, heute geht es mir eigentlich nicht so gut, aber komm, ich raff mich auf und manchmal merkt man dann, oh, das hat mich auch energetisiert. Also vielleicht das so als Beispiel, Das kann auch mit Selbstvertrauen funktionieren. Den allen Mut zusammennehmen und sagen, ich mach das jetzt und ich stehe hier jetzt, auch wenn es innerlich mir die Flatter geht. Da kann man dann wiederum mit Atemtechniken über, wo sitzt die Stimme, wie kriege ich die da eigentlich hin. Das ist ja auch so ein Punkt. Das heißt, wie komme ich eigentlich aus dem, wo ganz viele sind, die ganze Zeit im Lachen und hier oben und der Kiefer zu und hey, so nett und toll, dass du da bist. Und es klingt aber alles ein bisschen aufgesetzt im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt da über den Körper, dass dieses runterbringen. Und da hilft auch das Maskieren, sozusagen. Also über Techniken das etablieren, weil der Körper, also das Nervensystem in dem Moment auch reagiert und sagt, auch ist gar keine Gefahr, ich kann ja ruhig atmen. Das ist diese eine Seite und das andere ist Also diese Kombination, das andere wirklich eine Klarheit zu haben und nicht nur, ich habe mir das einmal kurz aufgeschrieben. Ja, also das bedeutet aus meiner Warte nicht Klarheit, sondern wirklich in Situationen reinzugehen. Das ganz, ganz klar zu haben, wie fühle ich mich da? Wie fühle ich da meinen Wert? Als was sehe ich mich da? Um dann anzugucken, was sind die Dinge, die mir Selbstvertrauen geben? Was sind innerlich die Dinge? Mein Motto ist ja so dieses Klarheit, Sicherheit, Sichtbarkeit. Ich glaube, die Sicherheit generiert sich erst ein Stück weit über die Klarheit, wenn ich gar nicht weiß, was ich sagen will, wenn ich gar nicht weiß, was das wert sein könnte, wenn ich noch gar keine Erfahrungswerte habe, was nutzt das Leuten, was ich hier mache? Auch darüber zu sprechen, immer sprechen, aussprechen, weil das eine ist schreiben und intern das alles sortieren und so und dann aber das auch mal rausbringen.

Gretel: Ja, und sich vielleicht noch eine andere Meinung dazu abzuholen, zu dem, was man selber überlegt hat.

Isabell: Und ich also ich liebe ja diese Resonanz des Raumes. Schon allein ist, wenn du das mal aussprichst. Also ich bin Stimmcoach. Wie fühlt sich das an? Das zu sagen, einfach nur so das im Raum. Jetzt habe ich das ausgesprochen. Jetzt steht das hier. Die Wellen, die schwimmen hier durch den Raum quasi. Und das mal wahrzunehmen. Und wenn ich dann sage, ah oder was sage ich jetzt? Ich bin Stimmtherapeutin. Bin ich, aber ich arbeite gar nicht so therapeutisch. Ein Anteil, ja, aber ich bin keine, also ich biete keine Stimmtherapie an, wo es diesen ganz therapeutischen Zweig sozusagen geht, sondern ich mache Coaching. Das heißt, auch für mich diese Abgrenzung zu haben, wie ist das gelagert? Was sind die Schwerpunkte, dass ich eine Klarheit auch darin habe, von was sind denn die Dinge, die mich ausmachen und die ich transportieren will, unabhängig davon, was meine Ausbildung ist. Ich bin auch Phonetikerin, kann kein Arsch was mit anfangen, wenn ich das sage. Was macht man denn da? So, hilft mir wahnsinnig für meine Expertise, so. Aber ist erstmal nicht das, wo Leute drauf anspringen und sagen, ja, okay, was soll ich mit der Information? Auch, was brauchen die Menschen da draußen für Information? Dann fühle ich mich auch sicherer, wenn ich mit was rausgebe, wo ich das Gefühl habe, kann ich viel mehr Resonanz mit erzeugen.

Gretel: Ich finde es so spannend, weil ich habe hier Stimmcoach stehen und dann habe ich durchgeschrieben, nein, Stimmtherapeutin, Stimmtherapeutin vorgestellt. Also gut, dass du das nochmal richtig stellst hier auf die letzten Meter, bzw. Ja, ich weiß, so viele meiner Kundinnen auch sehr damit struggeln oder dass es super wichtig für sie ist zu wissen, als was genau sie sich jetzt bezeichnen, als was genau sie jetzt rausgehen und da ist immer so ein Perfektionismus einfach auch drin, dass es ganz perfekt sein muss, bevor ich in die Sichtbarkeit gehen kann. Und das verstehe ich bei dir auch. Du sagst so, ja Klarheit, ja Sicherheit vor Sichtbarkeit, aber vielleicht auch so dieses Perfekt wird es halt nie sein.

Isabell: Eine Grundsicherheit, ne? Also und ich habe dann so, ich würde dir das jetzt gerne aufmalen, aber vielleicht kann ich es kurz erklären. Diese Klarheit ist wie ein Kern darunter. Aber dass von der Sicherheit zur Sichtbarkeit immer wie ein Kreislaufnochmal kommt und plötzlich aus der Sichtbarkeit wieder bei der Klarheit was eingezahlt wird. Also dass das nicht nur ein Säulen oder ein Aufeinander aufbauen ist, sondern ein immer wieder Aufeinander einzahlen auch. Also je öfter ich in die Sichtbarkeit gehe, desto sicherer werde ich mit den Dingen, die ich in meiner Klarheit entwickelt habe. Also, dass das auch rückwärtsgewandt sozusagen geht. Eher das als drei Teile in dem ganzen Prozess zu sehen, die sich immer wieder gegenseitig befruchten. Deswegen ist so dieses in die Sichtbarkeit auch das, was heißt denn das eigentlich? Da wären wir auch wieder bei Definitionen. Man muss halt mit irgendwelchen Worten rausgehen und man muss mit irgendwelchen Beschreibungen rausgehen. Ich glaube das wichtigste ist sich mit diesen einzelnen Teilen, auch wenn sie, du kannst nie ein Gesamtbild abbilden. Es funktioniert nicht, weil alles, jede Begegnung ist eine Momentaufnahme im Grunde genommen. Ich glaube, diesen Anspruch zu haben von, ich muss alles da reinlegen und ich muss komplett sichtbar werden und alle müssen alles irgendwie verstehen, was ich mache, dass es so viel Druck auslöst, anstatt einfach zu sagen, das mache ich, die Fragen stellt Gretel mir, darauf gehe ich ein und ne, also dann kommen die Themen von allein und ich glaube dieses Vertrauen zu haben, dass wenn du eine Expertise mitbringst, dass du darauf zurückgreifen kannst, auf die Dinge, die du mitbringst.

Gretel: Und sag mal, du bist ja auch Musikerin, du bist ja auch als Musikerin gestartet, beziehungsweise das kam vor der Arbeit als Stimmcoachin und du hast da auch so Sachen gesagt, dass dein Umfeld oft kam mit, oh, da kann man davon leben und ich könnte das ja nicht und ich bin mir viel zu unsicher und so weiter. Und auch das ist was, was viele Selbstständige ständig hören, weil es ja sehr oft so ist, dass unser Umfeld mit Selbstständigkeit so viel nicht anfangen kann und eigene Sorgen und fehlende Sicherheit und so weiter alles da reinprojiziert. Wie bist du damit umgegangen? Wie hast du es geschafft, das zu machen, obwohl diese Stimmen von außen kamen?

Isabell: Das ist dann das, was eigentlich ein Punkt ist, wo ich gar nicht so sicher bin, ob ich dir empfehlen würde. Aber was trotz, was hilfreich ist, sich mit Gleichgesinnten oder Menschen zu umgeben, die Ähnliches machen, die vielleicht auch selbstständig sind, die vielleicht ganz woanders selbstständig sind auch. Also das finde ich auch immer ganz spannend, fand auch immer den Austausch mit. Ich war jetzt keine Studiomusikerin zum Beispiel, aber es gibt Leute, die wahnsinnig viel einfach nur im Studio für andere, zum Beispiel Instrumente einspielen oder singen oder so und sich mit ganz vielen verschiedenen Leuten, die aber in dieser Branche tätig sind. Also für mich die Musikbranche. Da sind auch viele selbstständige BookerInnen. Oder, ne, also auch nicht nur mit MusikerInnen zu sprechen, sondern viel mehr mit vielen anderen Selbstständigen in dem Fall, um dann zu sagen, ah, es gibt viel mehr, es gibt ja gar nicht nur uns Coaches. Sondern es gibt ja noch ganz viele andere Selbstständige. Es gibt ja viel mehr von uns, als ich eigentlich dachte. Weil dieses… Man ist sowieso der Hahn im Korb, ne? Man sticht sowieso raus aus der Gruppe in dem Moment zwischen all den angestellten Personen. Und da sozusagen, naja, aber im Endeffekt ist das auch gar nicht… Also es ist schon anders, aber viele Dinge sind auch gar nicht so anders. Also ich finde auch immer so die Gemeinsamkeiten einfach dann zu finden. Auch das hat mir geholfen zu sagen, naja, gut, ich bin Künstlerin, ich habe andere Arbeitszeiten als ihr und ich habe vielleicht einen anderen Arbeitsprozess auch. Aber auch da bin ich eher in die Neugier gegangen. Dann und gesagt, ja, okay, und was ist bei dir? Was ist denn bei dir? Was findest du spannend eigentlich an deinem Job? Ich finde ja das spannend eigentlich bei mir, das, ne? Und ganz unabhängig davon, also diesen Status, Selbstständigkeit, der ist wichtig anzugucken, aber das nicht als einziges Identifikationsmerkmal in der Arbeit zu sehen. Ich bin Musikerin, aber ich bin auch einfach Mensch, ich bin auch Isa. Es ist ein Anteil, wie ich mich ausdrücke, genauso wie ich es im Coaching auch tue. Das sind alles Anteile von mir und Dinge, die ich gerne machen möchte. Ich mag es Leuten was beizubringen. Das mochte ich früher schon. Da habe ich gemerkt, das ist irgendwie diese Connection, dieses Direkte, dieses Sehen, wie jemand aufblüht. Aber ich mag auch das, meine Kunst zu präsentieren und zu gucken, aber auch da, was passiert eigentlich in dieser Connection mit Publikum? Und das ist dann am Ende gar nicht so anders, auch wenn es irgendwie so einen ganz anderen Stempel, vor allem auch, bekommt. Und mit dieser Bewertung einfach, oft der Bewertung gar nicht im Sinne von Rechtfertigung, sondern eher auch so der Bewertung, den Wind aus den Segel zu nehmen. Von naja gut, aber meine acht Stunden Arbeit fangen halt eben erst um 17 Uhr an, wenn ich bis in die Nacht arbeite. Deswegen schlafe ich halt morgens länger. Wenn man das manchmal so ein bisschen aufhebt einfach und dann sagt im Endeffekt, ich habe auch eine Wohnung, wo ich hier Miete zahle. Ich habe auch zwei Kinder, die in die Kita gehen. Also eigentlich haben wir doch ganz viele Gemeinsamkeiten. Nur das konkrete Ding, womit ich jetzt mein Geld verdiene, ist halt ein bisschen anders strukturiert als deins. Und das hat mir sehr geholfen in dem Blick, also gar nicht so sehr zu sehen, ah ja, du bist angestellt, ich bin selbstständig. Okay, ja, dann sind wir ja sehr anders. Und natürlich gibt es Unterschiede, aber es gibt es ja dann auch unter den Angestellten und auch unter den Selbstständigen. Also auch, ich glaube, diese Individualität einfach zu sehen, ohne dieses Gestempelt werden, dass das hilft für die innere Haltung, auch ein Understanding von, ich habe mich ja entschieden, ich bin selbstständig, ich mache das und das ist total wertvoll, diese eigenständige Entscheidung, also diese Selbstwirksamkeit zu spüren. Ich entscheide das. Ich kann das auch zum Ausdruck bringen, ja, auf so einen gewissen eher nicht, ah ja, ich bin selbstständig, sondern ich bin selbstständig. Was heißt denn dieses Wort allein? Also ich bin so begeistert, das bewusst zu machen. Für mich hat das was mit Standing zu tun. Ich stehe für mich ein, stehe für mich auf, ich stehe da und zeige mich. Also so dieses, ich finde das steckt alles irgendwie da drin, schon in dem Wort und sich vielleicht daraus auch ein bisschen, ah stimmt, das ist ja stark, cool. So, eher den Turn zu schaffen, das finde ich eigentlich wichtig da drin.

Gretel: Ich habe gleich noch eine Frage, aber erst möchte ich natürlich, dass du nochmal kurz erzählst, wie man mit dir arbeiten kann, was du anbietest, wo wir dich finden. Das verlinken wir natürlich hier unten auch in den Shownotes. Aber sag gern auch, was so dein Hauptkanal ist, um mit dir in Kontakt zu kommen.

Isabell: Ja, ich also, du kannst mich bei Instagram finden. Das ist eigentlich so das, wo ich hauptsächlich Dinge, mal Stimmtipps poste, viel zu den Inhalten, die ich so mache. Ansonsten arbeite ich sowohl online als auch offline. Also entweder im Kölner Raum oder sagt, ich hätte Bock anzureisen, auch das geht. Dass wir einen Intensiv-Tag machen, also einen Intensiv-Coaching an einem Tag. Einstieg ist so eine Einzelsession, die Intro-Session, um als zu sagen, ich will da mal rein spüren, ich will mal gucken, connecten wir, Ich will mal gucken, funktioniert das für mich? Was habe ich so für Baustellen? Vielleicht gibt es auch einen Vortrag vorzubereiten oder ein Podcast-Interview oder ähnliches. Wo man einfach noch mal gucken kann, womit fühlst du dich wohl zum Beispiel. Also ich sage mal, wieso kleinere, konkretere Anliegen. Und dann gibt es die Möglichkeit, im Paket mit mir zu arbeiten, drei oder sechs Sitzungen oder aber im Intensiv-Coaching, über dann einen längeren Zeitraum, wo wir individuell die Termine festlegen und im Herbst hoffentlich. Ich könnte das jetzt hier als den eigenen Arschtritt quasi. Wir machen so jetzt auch noch mal ein Gruppenprogramm. Also Self and Sound ist mein Gruppenprogramm, wo es genau diese Dreischrittigkeit im Grunde geht, da in der Gruppe das zu erarbeiten.

Gretel: Das mag ich ja immer sehr gerne, Leute festzunageln. Also im Herbst gibt es ein Gruppenprogramm habe ich jetzt gehört.

Isabell: Ja? Okay.

Gretel: Sehr gut, Isabell ist gerade so, damn it, what did I do?

Isabell: Ja, frag ich mich gerade innerlich so kurz mal durchatmen.

Gretel: Das ist super, denn in die Richtung geht meine letzte Frage auch. Atem spielt ja so eine unfassbar wichtige Rolle und ja, wir atmen jeden Tag, jede jeder zigtausendmal, also du wirst wahrscheinlich die genaue Zahl wissen, ich weiß sie nicht, aber es gibt ja unterschiedliche Arten und Weisen zu atmen. Kannst du uns vielleicht zum Schluss noch mal so eine deiner Best Practice Übungen im puncto Atem mitgeben? Sei das um sich zu entspannen, sei das um selbstbewusster zu reden, was auch immer. Was fällt dir da so ein, wo wir vielleicht mal üben können, unseren Atem besser einzusetzen?

Isabell: Also eine Grundlage, vielleicht kurz als theoretisches Hintergrundwissen noch mal kurz, dass das Zwerchfell, was den Brustraum vom Bauchraum trennt, das kleidet es sozusagen aus und das ist was wir brauchen für die Atmung. Das heißt, wenn du einen sehr, sehr festen Bauch hast, dann geht es wirklich darum, auch das zu üben, den Bauch zu lösen tatsächlich durch die Atmung. Aber und das eine ganz, ganz große, große Bitte, wenn ihr das übt, nicht den Bauch rauszupressen und zu versuchen, wirklich, wirklich jetzt muss ich ganz, ganz, ganz, ganz tief, ganz viel Luft rein, saugen und drücken. Das bitte nicht. Das führt eher dazu, dass ihr viel mehr außer Atem seid und dass ihr euch einen nicht so guten Atemrhythmus und Tonus, also was die Muskulatur angeht, selber zufügt sozusagen. Das heißt, eher darauf zu achten, den dreiteiligen Atem, der sogenannte Ruheatem, den zu etablieren. Und der ist Ein, Aus, Pause. Auch die Pause, also der Ausatem ist deutlich länger als wir manchmal glauben, wirklich die Luft rauszulassen. Wir können das ja mal zusammen machen. Genau, dass der Atem von alleine, also nicht Luft holen, sondern der Atem kommt von alleine ein und dann geht er aus. Kann man durch den Mund oder die Nase das ausatmen und dann mal warten, bis der Körper von alleine atmet. Da gibt es einen Moment nicht, dass dir die Luft ausgeht und du denkst, ich muss die Luft anhalten, das nicht, aber dieses Warten und dann vielleicht hast du selber gespürt, dass so unter dem Brustkorb, wie so ein Impuls kommt von, da kommt die Luft dann rein. Und das zu etablieren, dass der Körper von alleine atmet und wir nicht diesen Effekt haben, das kennen vielleicht auch viele beim Sprechen, das sind… Und dann holt man Luft. Und das, die sogenannte reflektorische Atemergänzung nennt sich das, also reflexartige Atmung, die genauso viel Luft ergänzt, wie wir tatsächlich brauchen zum Sprechen und nicht viel mehr Luft holen. Das ist so was, was ich wirklich jeder Person ans Herz legen kann, diesen Ruheatem und vor allem dieses Atem kommen lassen, zu üben. Genau.

Gretel: Sehr, sehr cool. Vielen, vielen Dank, Isabelle.

Isabell: Danke dir.

Gretel: Tolle Einblicke. Ich kann euch oder dir, liebe Hörerin, tatsächlich nur ans Herz legen, diese Folge vielleicht auch mal bei YouTube dir anzuschauen, denn viel über Isabell funktioniert auch über Zeigen, Gestiken. Du hast die meisten Sachen dann auch tatsächlich auch erklärt, was du da gerade machst, aber ich finde es super schön auch noch mal zu sehen, wie sich deine Haltung verändert hat. Körperhaltung, Gesichtshaltung, Mimik und so weiter. Also vielen, vielen Dank, dass du heute hier warst.

Isabell: Ich danke dir.

Gretel: Wir verlinken wie immer alles hier unter dieser Folge. Wenn ihr Fragen zum Thema Stimme, Sichtbarkeit, Sicherheit habt, schaut bei Isabell auf Instagram vorbei. Eine riesige Empfehlung und dann freue ich mich drauf, wenn wir uns wieder hören bei der nächsten Folge Moin um Neun.

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Der Business Podcast - Sales & Mindset Impulse für selbstständige Frauen

In dieser Folge spricht Gretel mit Stimmcoachin und Musikerin Isabell Honig über das Thema Stimme und ihre Wirkung:

👄 Isabell klärt auf, warum wir unsere eigene Stimme anders wahrnehmen und wie wir lernen können, uns an unseren echten Klang zu gewöhnen. 👄 Sie spricht über die Bedeutung der Stimme im Innen und Außen. 👄 Außerdem erhältst du praktische Tipps, wie man seine Stimme in Verkaufsgesprächen stabil und selbstbewusst hält. 👄Isabell diskutiert die Balance zwischen Authentizität und Selbstbewusstsein in beruflichen Situationen und wie man seine innere Haltung stärken kann.

🎶 Isabell berichtet von ihren Erfahrungen als Musikerin und wie sie mit den Zweifeln und Unsicherheiten umgegangen ist, die von ihrem Umfeld kamen.

Zum Abschluss teilt Isabell eine ihrer besten Atemübungen, um Ruhe und Präsenz zu finden und die Stimme zu stärken.

In dieser Folge stecken viele Erkenntnisse für dich als Selbstständige und Unternehmerin. Wenn du mehr über Isabell erfahren möchtest, findest du hier weitere Informationen: Instagram: https://www.instagram.com/isabell.honig/ Website: https://www.isabell-honig.de/

Ich freue mich, wenn du mir auf Instagram unter @GretelNiemeyer schreibst und mir erzählst, ob du aus dieser Folge etwas mitgenommen hast. Ansonsten freue ich mich natürlich auch immer über eine Bewertung beim Podcastanbieter deiner Wahl.

Transkript: Gretel: Moin Moin und willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business-Schnack mit Laura und Gretel. Heute sitzt mir nicht Laura gegenüber und eigentlich dürfte ich auch nicht Moin, sondern Hey sagen, Denn mir gegenüber sitzt Isabell Honig. Isabell ist Stimmtherapeutin und Musikerin und kommt aus Köln. Und deswegen dreht sich heute alles bei uns ums Thema Stimme. Moin, Isabell, schön, dass du da bist.

Isabell: Hey, Gretel. Schön, dass ich da sein darf.

Gretel: Dann lass uns das doch direkt einmal klären. Ich bin ja Nordlicht und deswegen sage ich zu jeder Tages- und Nachtzeit Moin, ist mir völlig wurscht. Wo kommt das Hey bei dir her?

Isabell: Ich habe eine Zeit lang in Schweden gelebt tatsächlich und ich weiß ja auch, dass ihr beiden auch tatsächlich so eine Schweden-Liebe und Schweden-Bezug habt und deswegen ist es irgendwie total witzig, dass ich dir jetzt gegenüber sitze. Genau, das Hey kommt irgendwie daher. Er ist so hängen geblieben, weil ich komme eigentlich gebürtig aus Ostwestfalen. Da ist er ja so tach angebracht. Auch schön. Aber das Hey hat so was, ich glaube etwas, was auch meiner Persönlichkeit einfach sehr entspricht, mit ein bisschen Power und ein bisschen Strahlkraft einfach so in den Raum reinkommen und da bietet sich eher das Hey an, was so einen Schwung hat, als das Tach, das auch etwas monoton und gelangweilt unterherkommt, würde ich sagen.

Gretel: Da sind wir ja schon mitten im Thema Stimme und Stimmenklang und Wirkung. Aber erstmal brennt mir eine andere Frage auf der Seele. Warum kann man seine eigene Stimme so schlecht hören? Warum kann ich mir einfach keine Podcastfolge nochmal anhören und bekomme Zustände, wenn mein Mann neben mir im Bett liegt und sich meine Instagram Stories reinzieht. Woran liegt das?

Isabell: Das ist eigentlich ganz, ganz einfach erklärbar, weil du dich innen drin anders hörst als die Stimme, die im Raum ist. Weil du natürlich übers Innenohr und über die Vibration, also die Knochen, die tragen die Vibration weiter zu deinem Innenohr. Und das klingt halt meistens ein bisschen tiefer als das, was dann tatsächlich im Raum an Schwingung rauskommt. Diese Irritation gibt es ganz oft, ich kann mir das nicht anhören. Schrecklich, wie ich klinge. Ich finde, ein Punkt hilft, alle anderen hören dich immer so. Du bist die Einzige, die dich anders hört. Also das ist schon mal so ein Punkt, der finde ich hilfreich ist. Und das zweite ist, das zu üben. Sich einfach damit vertraut zu machen. Wie klinge ich eigentlich? Also im Außen. Darüber kann man eine ganz, ganz gute Beziehung zu sich selber eigentlich aufbauen und zu dem Klang und so reinhören, was höre ich denn da eigentlich alles in meiner Stimme. Also wirklich mal die Anteile einfach eher beobachtend rauszudröseln, so als direkt so, oh Gott, sondern eher so mein Ansporn eigentlich im Wort, das so mitzugeben und zu sagen, geh mal als Beobachter oder Beobachterin da rein und wie klingt das denn? Beschreibend und beobachtend, eher sich der Stimme zu nähern und neugierig und gar nicht so sehr mit dem bewertenden Ohr da reinzugehen.

Gretel: Ja, ich glaube, da liegt richtig viel drin. In diesem Bewerten ist das jetzt gut oder ist das schlecht? Nee, es ist einfach das, wie es jetzt ist. Und dann feststellt, das möchte ich so nicht oder das fühlt sich nicht gut an oder was auch immer. Dann vielleicht in ein verändern zu gehen, aber nicht erst mal zu sagen, oh Gott, das ist scheiße, das will ich nicht.

Isabell: Und das ist, glaube ich, einfach wirklich nur bei den meisten, es ist fremd. Also das ist auch das plötzlich, das ist ja wie eine andere Person, das bin doch nicht ich. Also da passiert auch so was von Moment mal, die Identifikation fällt dann so ein bisschen weg mit dieser Stimme, dass man sagt, das kann ich gar nicht sein, so kling ich nicht. Und deswegen diese Annäherung wieder so ein Abgleich irgendwie zu schaffen, das bin ich, so kling ich im Außen. Ja.

Gretel: Und du hast auch geschrieben auf deiner Website oder auf dem Instagram-Kanal, dass Stimme für dich ein Tool zur Entwicklung ist, dass Stimme immer auch so ein bisschen widerspiegelt, wo stehe ich gerade, wie geht es mir, wo bin ich auf meiner Reise. Was meinst du damit genau oder woran kann ich das festmachen?

Isabell: Also Stimme als Tool gibt's, also kannst du eigentlich auf zwei verschiedene Wege. Also das eine ist einmal wirklich, dieses Stimme als Werkzeug im Außen zu benutzen, das heißt ins Vertrauen zu gehen, Vertrauen zu schaffen beim Gegenüber, den Raum damit zu füllen, Persönlichkeit zeigen und so weiter. So kann ich das nutzen. Aber im Innen eben auch, wie klingt meine Stimme eigentlich? Ah, da war ich angespannt. Wie klinge ich denn dann? Was passiert eigentlich mit meinem Atem? Und je mehr ich darauf achte und je mehr ich das tatsächlich wahrnehme und mal so ein bisschen, vielleicht auch im Nachgang in der Situation ist das manchmal ein bisschen schwierig, aber so im Nachgang auch, meine Stimme war brüchig. Wie ging es mir eigentlich gerade? Was kann ich da lernen und welche? Und wir kennen dieses große Thema in dieser Coaching-Szene. Ich bin immer noch so ein bisschen, welche Annahmen habe ich da über mich? Welche Glaubenssätze kommen hoch? Welche Gedanken? So was, oh Gott, mir will ja sowieso keiner zuhören. Oder das, was ich sage, ist vielleicht noch nicht gut genug. Oder ist jetzt das, was ich jetzt bei euer Thema ja auch oder dein Thema insbesondere Verkaufen ist, ist das jetzt schon gut genug, was ich da anbiete? Und hab ich da ein Standing oder nicht? Also, welche Gedanken kommen da rein? Und wie schlagen die sich auch an der Stimme nieder? Weil da gibt es schon Dinge, die hörbar sind. Das ist jetzt, wenn du vor mir sitzt und du sprichst, dass ich sage, ich glaube, dieser Glaubenssatz ist da jetzt, das kann ich natürlich nicht machen. Aber du selber wirst spüren, das waren meine Gedanken. Und das ist stimmlich, oder Atem als Grundlage von Stimme. Hab ich die Luft angehalten oder mein Bauch wurde ganz fest oder ich habe die Zähne aufeinander gebissen oder ich habe gestarrt oder was weiß ich, also so. Und all diese ganzen kleinen muskulären Veränderungen im Körper spiegeln sich halt in der Stimme wieder. Das heißt, man kann das für sich selber total gut als Tool nutzen, um zu sagen, was kann ich da ablesen am Klang meiner Stimme?

Gretel: Du sagst auch, dass wenn es dir schwerfällt, in die Sichtbarkeit zu gehen oder nach draußen zu gehen oder eine gewisse Präsenz zu haben, dann liegt das oft gar nicht daran, dass dir Know-how fehlt oder dass du gewisse Sachen nicht kannst, sondern es liegt daran, dass wir von außen bewertet werden und uns wahrscheinlich auch noch von innen ja krass bewerten. Also diese, dass du gerade gesagt hast, du bist noch nicht gut genug, du müsstest noch, das ist zu teuer, das ist dies, das ist das. Und dass, ja, dass das oft wirklich gar nichts damit zu tun hat, dass du irgendwie Angst hast, nach draußen zu gehen, per se, weil du nicht gut genug bist, sondern wegen der ganzen Geschichten und Sachen, die man sich so erzählt.

Ja, das hat einen großen Einfluss und da versuche ich auch tatsächlich an diesen Kern so zu kommen. Also es sind eigentlich auch da wieder so zwei Wege, über die man ganz gut gehen kann. Ist erstmal tatsächlich diese innere Klarheit zu gewinnen, zu sagen, was ist denn eigentlich das, was ich sagen will? Und habe ich das schon klar? Also auch das, dass in dem Moment, dass Leute dann sagen, ja, ich bin dann so unsicher, wenn ich da rausgehe und dann bin ich, aber was genau macht dich denn unsicher? Also, dass wir uns da vorarbeiten. Ich mag dieses Beispiel so sehr von einer Klientin, was ich auch erzählen darf natürlich, dass sie immer sagte, ja und dann gucken mich alle an, da haben wir schon den ersten Punkt, auf der Bühne stehen, Vortrag halten, all eyes on me. Aber am Ende kam raus, dass ihre Schwester sie ganz oft angestarrt hat und gesagt hat, jetzt sag doch, jetzt sag doch, jetzt sag doch. Das heißt, dieses immer näher und fordernde, dass sie das Gefühl hatte, wenn die Leute mich angucken, dann sind die wie Menschen, die sagen, jetzt sag doch, jetzt sag doch. Und das hat sie unter Druck gesetzt. Und als sie irgendwann diesen Turn geschnallt hat von, das ist doch nicht meine Schwester, die hier sitzt und mich jetzt piesackt und was wissen will. Sondern das sind Leute, die hergekommen sind, weil die mir zuhören wollen, weil das, was ich zu erzählen habe, interessant ist. Und das, man denkt so, das ist so ein kleiner Schalter nur, das ist einmal den Gedanken am Ende. Ist es natürlich nicht, sondern es ist dann weiter das Üben, immer wieder ins Bewusstsein dafür zu kommen und aber auch dann über den Körper sozusagen. Also das, was du gerade sagtest, man kann in der Wechselwirkung auch sagen, also diese innere Haltung, Klarheit, wie stehe ich selber dazu, bin ich davon überzeugt und so weiter, welche inneren Geschichten erzähle ich mir. Ich kann aber auch die Haltung, also die äußere Haltung nutzen, sagen, okay, ich stelle mich schon mal ein bisschen präsenter einfach hin. Was passiert eigentlich, wenn ich den Boden spüre? Bin ich dann schon ein bisschen sicherer, kann ich vielleicht auch diesen inneren Geschichten mit einer ganz anderen, mit einem anderen Standing und mit einer anderen Sicherheit begegnen. Also auch das, ne, das sind so viele Faktoren, die dann da zusammenspielen, die sich aber so krass wirklich im Klang und in der Art und Weise, wie wir dann sprechen in diesen Situationen, dass sich das sehr stark darauf auswirkt einfach. Und ja, ich diese Wechselwirkung einfach sehr mag von innerer Arbeit, aber auch über die Haltung und über die Atmung, über das, wie der Körper halt funktioniert. Wenn wir da die physiologischen Grundlagen sozusagen, wenn wir uns denen widmen und sagen, fließt der Atem so, wie er es eigentlich soll, funktioniert das Zwerchfeil so, wie es soll, artikuliert die Zunge richtig, artikuliert der Kiefer richtig, ist er offen und so weiter. Das heißt, viel Raum für die Stimme geben, dann zu merken, ich fülle ganz anders mit meiner Stimme und gewinne darüber vielleicht noch mal ein bisschen Sicherheit. Super individuell, wer welchen Zugang hat.

Gretel: Ich fand es voll spannend, als du gerade so das alles einmal durchgegangen bist. Okay, witziger Check so. Und ich habe mal ein Stimmcoaching gemacht tatsächlich und fand es so spannend, dass ja viele Frauen höher sprechen, als sie eigentlich sollten oder als gut wäre. In dieser Indifferenzlage, als die das erste Mal gefunden hatte, habe ich auch gedacht, so okay, so kannst du dich anhören. Und das ist ja viel entspannter und gibt ja irgendwie auch ja schon auch eine gewisse Professionalität, dachte ich damals. Das fand ich heftig. Also da gibt es einfach auch so Wissen, was schlau wäre, sich das mal anzuschauen.

Isabell: Auf jeden Fall. Also gerade die Indifferenzlage, um das vielleicht nochmal kurz aufzugreifen als Wort, das heißt weder zu hoch noch zu tief, noch zu viel Druck, noch zu wenig Druck und also den gleichbleibenden Atemfluss einfach zu haben. Sowieso die gute Mitte in allem zu finden, weil auch unterspannt, funktioniert nicht, dann wird alles schlaff und träge und man hat keine Ausdruckskraft mehr, auch im Gesicht nicht. Du siehst direkt, wenn ich die ganze Zeit das, wenn man jetzt so spreche, dann wird direkt hörbar, dass das überhaupt nicht mit der gleichen Energie da ist. Das heißt, wenn ich versuche, möglichst tief zu sprechen, hat das nicht den Effekt, den man sich vielleicht wünschen würde. Das heißt, es geht schon eine gewisse Grund- und Wohlspannung, nenne ich das immer, im Körper zu etablieren, um eine gute Grundlage für die Stimme zu haben.

Gretel: Ja, sehr, sehr spannend. Jetzt hast du gesagt, Du bist ein sehr geduldiger Mensch. Der Wahnsinn. Wie äußert sich das? Also bist du das vor allem in der Arbeit oder bist du generell mit allem sehr geduldig? Diese Arbeit mit der Stimme bedeutet ja auch, oder das habe ich für mich so festgestellt, das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Da ist ja viel Übung mit drin, da ist ja viel, wie du es vorhin gesagt hast, Beobachten, nicht Werten, Schauen, wie sieht dein Körper überhaupt aus? Wieder üben, Sprechproben und so weiter. Wie? Ja, also ich bin halt leider sehr, sehr ungeduldig. Also erst mal hätte ich gerne einen Tipp für Geduld. Und zweitens interessiert mich so, was ist wirklich ein guter Einstieg? Wenn ich jetzt feststelle, meine Stimme, die macht mir irgendwie zu schaffen, weil sie brüchig ist, weil ich mich nicht gehört fühle, weil ich das Gefühl habe, sie versagt genau in den falschen Momenten. Was ist da so ein guter Einstiegspunkt?

Isabell: Also da, um zu starten mit der Stimme würde ich jetzt erstmal gar nicht sagen, es ist die Geduld. Warte, wir machen mal der Reihe nach. Also du hättest gerne einen Tipp für Geduld. Da finde ich es immer sehr, sehr hilfreich, einfach zu gucken, was habe ich denn alles schon erkannt, bearbeitet, was ist mir schon aufgefallen, welche Übungen habe ich schon gemacht. Also eher auch so zu sehen, nicht nur, ich will, dass das jetzt alles funktioniert und dass das, Knall auf Fall, soll das jetzt perfekt da sein. Perfekt ist auch, schwierig. Genau, aber dieses Genuss, ich würde den Genuss gerne da reinbringen, weil ich glaube, dass die Ungeduld manchmal kommt, wenn wir den Moment nicht richtig genießen oder sagen, was erkenne ich jetzt daran, wenn wir nicht in der Neugier und in dem Genuss bleiben, sondern vielleicht eher nur dem Ergebnis, ein Ergebnis wollen. Was ja auch, das kommt immer, finde ich, ganz drauf an, was es ist. Also kann das auch sehr hilfreich sein, einfach zu sagen und los, wir sind jetzt auch mal ungeduldig und ab aufs Ziel los. Super wichtig. Für so Körperprozesse nicht immer hilfreich. Kann auch mal, da kommt dann der Aha-Moment und Mann, warum

kann ich das jetzt nicht in jeder Situation abrufen? Das ist doch kacke, so. Also dieses Ärgernis darüber von, aber als wir es geübt haben, hat es doch geklappt. Ja. Und dann ging es jetzt nicht. Da sage ich, was war denn anders? Also das ist dann eher dieses, was war denn da? Lass uns das mal ergründen und dann gucken wir. Und beim nächsten Mal konzentrierst du dich, das ist dann hoch individuell, aber ich sage jetzt mal, Siehst du, du hast gar nicht den Boden gespürt. Du bist gar nicht im Kontakt, im Raum gewesen. Du hast gar nicht dich vorher verortet. Ja, stimmt. Okay, das als Aufgabe. In allen Sprechsituationen, Boden spüren, verorten. So und dann halt in dem Prozess, das kommt dann natürlich sehr drauf an, wie viele Einheiten ich mit Leuten zusammen arbeite, wie lange ich den Prozess begleite, was wir da gemeinsam irgendwie austüfteln als Plan. Aber selbst schon in einer Session kann man halt sehr gut die ersten Baustellen sozusagen ergründen und dann heißt es beobachten und dann selber natürlich da reinsteigen und erstmal sagen, ah okay, was kann ich denn noch alles entdecken eigentlich an meiner Stimme und an der Art und Weise, wie ich spreche oder wie ich in Sprechsituationen gehe. Was habe ich denn vorher schon für Gedanken? Ich kann nicht vor Leuten sprechen. Es geht nicht. Das kenne ich auch von ganz vielen Leuten. Und dann auch noch viele Leute. Und dann versuchen wir das so ein bisschen aufzudröseln, auch da, und zu gucken, stimmt denn das? Ja, also im Team ist das kein Problem, wenn da fünf Leute sitzen. Ha, zack, erwischt. Vor fünf Leuten also kein Problem. Was ist denn da anders? Also das ist immer mein, was ist denn da anders als da, wo du dich entspannt fühlst? Wann fühlst du dich entspannt mit deiner Stimme? Wann hast du das Gefühl, hier kann ich frei sprechen? Woraus nimmst du da sozusagen deine Kraft oder das Selbstvertrauen? Und auch da sind die Antworten ganz, ganz unterschiedlich. Oft hat es ganz viel mit, da kann ich so sein, wie ich bin. Da sind wir bei diesem großen Punkt Persönlichkeit. Weil viele Leute denken, ich muss so und so sprechen, um so und so zu wirken. Wie so ein Anspruch, ein bestimmtes Bild muss ich jetzt erfüllen. Als Coach oder als jemand, als vortragende Person oder wie auch immer im Business-Kontext muss ich aufrecht und Brust rausstehen und merke dann, es hat einen gegenteiligen Effekt. Woran liegt das? Ich mache doch schon das, was ich soll. Ich bin doch präsent. Dann ist die Frage, die man sich dann wirklich ehrlich beantworten muss, mal ist, bist du präsent? Ja, also stimmt denn das? Bist du präsent oder bist du vielleicht bei allen anderen, die wirke ich jetzt auf alle anderen? Bist du bei dir in deiner Präsenz oder bist du dabei abzuchecken, ob das die Wirkung hat, die du willst?

Gretel: Und sag mal, es ist ganz oft so, dass meine Kundinnen mir das zurück spiegeln, Sei das in einem Verkaufsgespräch, sei das in einem Webinar. Es ist alles gut, solange sie sozusagen über ihre Expertise reden, in dem sie vielleicht ihr Programm vorstellen und so weiter. Und dann kommt der Moment, wo sie verkaufen sollen. Dann kommt der Moment, wo der Preis genannt werden soll, die Konditionen genannt werden sollen und dann wird die Stimme plötzlich ein bisschen piepsiger und man verschwindet und man redet plötzlich sehr, sehr schnell und man möchte einfach nur noch, dass das ganze Ding zu Ende ist und ist froh, wenn man im Zoom ist und einfach aufgelegt hat. Das ist wirklich so ein gängiges Phänomen, was ich auch sehr gut nachvollziehen kann. Was hast du da für Tipps dabei, wenn ich merke, Okay, das ist eine sehr wichtige Situation für mich. Ich möchte das über die Zielgerade bringen, aber ich fühle mich jedes Mal so schlecht in der Situation, dass mir meine Stimme irgendwie versagt oder mein Körper macht, was er will.

Isabell: Da auch, also verschiedene Punkte. Zum einen, das werdet ihr sicherlich auch bei euch, in der Mastermind kann ich mir vorstellen, ist das ja auch ein Thema Preisfindung. Also bin ich schon selber innerlich d'accord mit diesem Preis. Also habe ich selber das Gefühl, dass ist das wirklich wert. Dann die Langsamheit mit reinbringen. Also wirklich einfach auch mal das aushalten. Und das ist auch wirklich eine Übungssache tatsächlich. Also dieses, das immer wieder aussprechen und sich daran erinnern, das langsam und mit Standing zu tun. Also das kann man sehr gut über den Körper machen dann wirklich, also auch im Sitzen den Boden spüren, mit den Füßen die Sitzunterlage spüren, also so richtig aufrecht sitzen. Und schon in Verbindung mit dem Gegenübersein, aber in diese eigene Präsenz irgendwie reinkommen und sagen, ja, und das ist das Wert. Also dieses Gefühl haben, nicht, hey, du musst mir leider 1000 Euro dafür geben oder 300 oder 7000 oder was auch immer diese Zahl jetzt sein mag, sondern sorry, dass ich Geld von dir will. Also innere Haltung arbeiten und sagen, und das ist das wert und ich habe Lust mit dir zu arbeiten. Also in dieser Haltung dem anderen gegenüber zu bleiben. Und das ist, das ich weiß, dass das viele nicht hören wollen, auch da ist die Geduld ein Faktor, es üben. Es ist üben. Es ist immer wieder, sich erinnern, immer wieder in die Stimme kommen und auch mal diese Zahl für sich selber, nicht nur in Verkaufsgesprächen diese Zahl aussprechen, sondern auch mal vorher sagen, so und so, das ist der Preis. Dass man das einfach auch mal als Satz übt. Will ich das sagen, das ist der Preis? Oder will ich sagen, das kostet? Oder will ich sagen, dein Invest ist? Oder was möchte ich denn auch für eine Wortwahl nutzen, die das widerspiegelt, wie ich dazu stehe. Das finde ich einen ganz, ganz wichtigen Punkt, was auch mit Persönlichkeit dann zu tun hat, ist deine Worte finden. Was ist das Wort, was du nutzt, Gretel? Was sagst du oder das kostet er?

Gretel: Ich sage eigentlich meistens, das kostet. Investition ist mir immer ein bisschen zu hoch gegriffen und irgendwie fake.

Isabell: Ja, und stell dir vor, ich sag jetzt mal, als dein Coach sagt, Invest Und dann merkst du, ah ja, die oder der sagt das und das. Das mache ich jetzt auch. Ja, ist mein Vorbild und das gucke ich mir irgendwie ab. Und dann funktioniert das aber nicht. Dann fühle ich mich nicht wohl damit. Und da bin ich immer Fan davon zu sagen, aber was sind deine Worte? Wie ist das, wenn du das einfach drauf lossprichst? Wenn du mir das jetzt erzählst und sagst, ja, ja, das kostet so und so viel. Und genau so mit diesem, ja, ja, also. Das ist wichtig, aber es darf eine gewisse Beiläufigkeit, weil das ist ja ein gesamtes Gespräch. Das gipfelt dann vielleicht darin. Vielleicht muss man die Gesprächsstruktur überdenken und sagen, was würde mir denn gut tun, wenn ich am Ende sage, ja, so viel kostet das, oder wenn ich das schon mitgegeben habe und sage, guck die und die Sachen gibt es, das und das sind die einzelnen Preise, ich erzähl dir mal kurz dazu, was da noch drinsteckt. Vielleicht fühle ich mich mit der Reihenfolge wohler. Auch da gibt es dann in dieser im Gesprächsaufbau gibt es sicherlich auch Strategien, da bist du die Expertin für wann man was nennt, aber ich glaube das auch ein großer Anteil ist, womit fühlst du dich wohl, weil wenn du dich wohlfühlst, dann kannst du es auch transportieren. Und dann ist auch nicht diese Diskrepanz, also die wir ja haben, wenn ich druckse, wenn ich es unangenehm finde, das auszusprechen, dann kriegst du automatisch ein unangenehmes Gefühl auf der anderen Seite. Du weißt nicht warum, aber vielleicht, wenn die Stimme dann ein bisschen so wird, denkst du, was ist jetzt anders? Da hat sich was verändert. Die ist jetzt nicht mehr so präsent, sondern jetzt wird es irgendwie komisch. Und ich kann das als Gegenüber vielleicht gar nicht unbedingt einordnen, was genau das ist, was da gerade passiert, aber ich merke die Veränderungen und das ruft Unsicherheit hervor. Und diese Unsicherheit beim Gegenüber kann ich sehr gut selber in Schach halten, indem ich versuche, mich vielleicht auch einfach selbst, wenn ich innerlich denke, oh Gott, jetzt muss ich den Preis sagen, gehe ich in meine Indifferenzlage und spreche langsam und deutlich und versuche in diesem, in meinem Sitz zu bleiben. Und auch auf die Reaktion zu warten. Ja, und eher in einem Gespräch zu bleiben als hier bitte, ich gehe mal ein Stück zurück. Ja, Haltung.

Gretel: Ja, es ist ja auch wieder dieses, also zum einen mal dieses verwirrte Menschen kaufen nicht. Also wenn ich merke plötzlich hat sich was verändert und ich kann das nicht an irgendwas festmachen, aber irgendwas stört mich plötzlich, dann hört natürlich dein Gegenüber auch viel aufs Bauchgefühl und so, okay, irgendwas stört mich jetzt gerade, ich kann es nicht benennen, aber jetzt damit muss ich nochmal zurückgehen. Und also das ist wirklich wichtig da in einem ja so in einem Guss zu versuchen zu bleiben, weil sobald es irgendwie einen Bruch gibt und damit will ich jetzt gar nicht mehr Druck aufbauen als nötig. Aber sobald es so einen Bruch gibt, sorgt es für Unsicherheit und dann ist eben nicht mehr klar, was es ist. Und gerade wenn wir selber Coaches oder so sind, dann werden wir ja für Klarheit engagiert und dann werden wir dafür engagiert jemanden an die Hand zu nehmen und zu einem Ziel, was dieser Person wichtig ist, aber schwer fällt, hinzubringen. Und deswegen ist dieses bruchfreie Gespräch einfach so wichtig. Und ich habe mich zwischendurch nur gefragt, man sagt ja einerseits, the first sale is to yourself, also da geht ja genau dieses hin, was du sagst, sprich den Preis aus, fühl dich mit der oder kenne den Wert, den du hast und so weiter, das geht ja in die Richtung und dann ist ja aber auch noch so ein anderes Konzept, möchte ich einfach mal sagen, fake it till you make it. Was ja auch so ein bisschen ist, ich bringe mich in eine Situation, ich rede langsam, mir geht es eigentlich gar nicht so gut, aber nach draußen versuche ich das trotzdem auszustrahlen. Sind das für dich Gegensätze? Sind das für dich unterschiedliche Zeitpunkte? Sind das für dich Techniken? Ja, wie ist das für dich?

Isabell: Das, also das fake it till you make it, ich glaube, dass schon, dass sich äußerlich, was ich eben schon sagte, sich äußerlich in eine Haltung bringt, das nach außen zu bringen, dass das wie so ein Spiegel wirken kann von ach guck mal, das funktioniert. Also es kann auf Selbstvertrauen einzahlen. Aber in dem Moment, wo die Maske oder wenn wir jetzt so sprechen, es ist ja so ein bisschen, dass man da maskiert, sag ich mal. So. Und da, wo es zu doll ist, dann ist es nicht mehr der bewusste Vorgang von Ich mach das jetzt einfach mal und vielleicht profitiere ich auch selber davon, sondern wenn es wirklich das ist, dahinter ist das Grauen und das Bibbern und so und so und dann ist das ein wahnsinniger Kraftakt, so eine Maske aufzusetzen und die aufrecht zu erhalten. Und die muss ich ja dann auch die ganze Zeit aufrecht erhalten. Deswegen würde ich da recht sparsam mit sein und sehe aber trotzdem den Effekt, den es haben kann. In Kombination, glaube ich, wird ein Schuh draus, zu gucken, wie sehr, welche Anteile davon kann ich für mich rausnehmen. Vielleicht auch sagen, heute geht es mir eigentlich nicht so gut, aber komm, ich raff mich auf und manchmal merkt man dann, oh, das hat mich auch energetisiert. Also vielleicht das so als Beispiel, Das kann auch mit Selbstvertrauen funktionieren. Den allen Mut zusammennehmen und sagen, ich mach das jetzt und ich stehe hier jetzt, auch wenn es innerlich mir die Flatter geht. Da kann man dann wiederum mit Atemtechniken über, wo sitzt die Stimme, wie kriege ich die da eigentlich hin. Das ist ja auch so ein Punkt. Das heißt, wie komme ich eigentlich aus dem, wo ganz viele sind, die ganze Zeit im Lachen und hier oben und der Kiefer zu und hey, so nett und toll, dass du da bist. Und es klingt aber alles ein bisschen aufgesetzt im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt da über den Körper, dass dieses runterbringen. Und da hilft auch das Maskieren, sozusagen. Also über Techniken das etablieren, weil der Körper, also das Nervensystem in dem Moment auch reagiert und sagt, auch ist gar keine Gefahr, ich kann ja ruhig atmen. Das ist diese eine Seite und das andere ist Also diese Kombination, das andere wirklich eine Klarheit zu haben und nicht nur, ich habe mir das einmal kurz aufgeschrieben. Ja, also das bedeutet aus meiner Warte nicht Klarheit, sondern wirklich in Situationen reinzugehen. Das ganz, ganz klar zu haben, wie fühle ich mich da? Wie fühle ich da meinen Wert? Als was sehe ich mich da? Um dann anzugucken, was sind die Dinge, die mir Selbstvertrauen geben? Was sind innerlich die Dinge? Mein Motto ist ja so dieses Klarheit, Sicherheit, Sichtbarkeit. Ich glaube, die Sicherheit generiert sich erst ein Stück weit über die Klarheit, wenn ich gar nicht weiß, was ich sagen will, wenn ich gar nicht weiß, was das wert sein könnte, wenn ich noch gar keine Erfahrungswerte habe, was nutzt das Leuten, was ich hier mache? Auch darüber zu sprechen, immer sprechen, aussprechen, weil das eine ist schreiben und intern das alles sortieren und so und dann aber das auch mal rausbringen.

Gretel: Ja, und sich vielleicht noch eine andere Meinung dazu abzuholen, zu dem, was man selber überlegt hat.

Isabell: Und ich also ich liebe ja diese Resonanz des Raumes. Schon allein ist, wenn du das mal aussprichst. Also ich bin Stimmcoach. Wie fühlt sich das an? Das zu sagen, einfach nur so das im Raum. Jetzt habe ich das ausgesprochen. Jetzt steht das hier. Die Wellen, die schwimmen hier durch den Raum quasi. Und das mal wahrzunehmen. Und wenn ich dann sage, ah oder was sage ich jetzt? Ich bin Stimmtherapeutin. Bin ich, aber ich arbeite gar nicht so therapeutisch. Ein Anteil, ja, aber ich bin keine, also ich biete keine Stimmtherapie an, wo es diesen ganz therapeutischen Zweig sozusagen geht, sondern ich mache Coaching. Das heißt, auch für mich diese Abgrenzung zu haben, wie ist das gelagert? Was sind die Schwerpunkte, dass ich eine Klarheit auch darin habe, von was sind denn die Dinge, die mich ausmachen und die ich transportieren will, unabhängig davon, was meine Ausbildung ist. Ich bin auch Phonetikerin, kann kein Arsch was mit anfangen, wenn ich das sage. Was macht man denn da? So, hilft mir wahnsinnig für meine Expertise, so. Aber ist erstmal nicht das, wo Leute drauf anspringen und sagen, ja, okay, was soll ich mit der Information? Auch, was brauchen die Menschen da draußen für Information? Dann fühle ich mich auch sicherer, wenn ich mit was rausgebe, wo ich das Gefühl habe, kann ich viel mehr Resonanz mit erzeugen.

Gretel: Ich finde es so spannend, weil ich habe hier Stimmcoach stehen und dann habe ich durchgeschrieben, nein, Stimmtherapeutin, Stimmtherapeutin vorgestellt. Also gut, dass du das nochmal richtig stellst hier auf die letzten Meter, bzw. Ja, ich weiß, so viele meiner Kundinnen auch sehr damit struggeln oder dass es super wichtig für sie ist zu wissen, als was genau sie sich jetzt bezeichnen, als was genau sie jetzt rausgehen und da ist immer so ein Perfektionismus einfach auch drin, dass es ganz perfekt sein muss, bevor ich in die Sichtbarkeit gehen kann. Und das verstehe ich bei dir auch. Du sagst so, ja Klarheit, ja Sicherheit vor Sichtbarkeit, aber vielleicht auch so dieses Perfekt wird es halt nie sein.

Isabell: Eine Grundsicherheit, ne? Also und ich habe dann so, ich würde dir das jetzt gerne aufmalen, aber vielleicht kann ich es kurz erklären. Diese Klarheit ist wie ein Kern darunter. Aber dass von der Sicherheit zur Sichtbarkeit immer wie ein Kreislaufnochmal kommt und plötzlich aus der Sichtbarkeit wieder bei der Klarheit was eingezahlt wird. Also dass das nicht nur ein Säulen oder ein Aufeinander aufbauen ist, sondern ein immer wieder Aufeinander einzahlen auch. Also je öfter ich in die Sichtbarkeit gehe, desto sicherer werde ich mit den Dingen, die ich in meiner Klarheit entwickelt habe. Also, dass das auch rückwärtsgewandt sozusagen geht. Eher das als drei Teile in dem ganzen Prozess zu sehen, die sich immer wieder gegenseitig befruchten. Deswegen ist so dieses in die Sichtbarkeit auch das, was heißt denn das eigentlich? Da wären wir auch wieder bei Definitionen. Man muss halt mit irgendwelchen Worten rausgehen und man muss mit irgendwelchen Beschreibungen rausgehen. Ich glaube das wichtigste ist sich mit diesen einzelnen Teilen, auch wenn sie, du kannst nie ein Gesamtbild abbilden. Es funktioniert nicht, weil alles, jede Begegnung ist eine Momentaufnahme im Grunde genommen. Ich glaube, diesen Anspruch zu haben von, ich muss alles da reinlegen und ich muss komplett sichtbar werden und alle müssen alles irgendwie verstehen, was ich mache, dass es so viel Druck auslöst, anstatt einfach zu sagen, das mache ich, die Fragen stellt Gretel mir, darauf gehe ich ein und ne, also dann kommen die Themen von allein und ich glaube dieses Vertrauen zu haben, dass wenn du eine Expertise mitbringst, dass du darauf zurückgreifen kannst, auf die Dinge, die du mitbringst.

Gretel: Und sag mal, du bist ja auch Musikerin, du bist ja auch als Musikerin gestartet, beziehungsweise das kam vor der Arbeit als Stimmcoachin und du hast da auch so Sachen gesagt, dass dein Umfeld oft kam mit, oh, da kann man davon leben und ich könnte das ja nicht und ich bin mir viel zu unsicher und so weiter. Und auch das ist was, was viele Selbstständige ständig hören, weil es ja sehr oft so ist, dass unser Umfeld mit Selbstständigkeit so viel nicht anfangen kann und eigene Sorgen und fehlende Sicherheit und so weiter alles da reinprojiziert. Wie bist du damit umgegangen? Wie hast du es geschafft, das zu machen, obwohl diese Stimmen von außen kamen?

Isabell: Das ist dann das, was eigentlich ein Punkt ist, wo ich gar nicht so sicher bin, ob ich dir empfehlen würde. Aber was trotz, was hilfreich ist, sich mit Gleichgesinnten oder Menschen zu umgeben, die Ähnliches machen, die vielleicht auch selbstständig sind, die vielleicht ganz woanders selbstständig sind auch. Also das finde ich auch immer ganz spannend, fand auch immer den Austausch mit. Ich war jetzt keine Studiomusikerin zum Beispiel, aber es gibt Leute, die wahnsinnig viel einfach nur im Studio für andere, zum Beispiel Instrumente einspielen oder singen oder so und sich mit ganz vielen verschiedenen Leuten, die aber in dieser Branche tätig sind. Also für mich die Musikbranche. Da sind auch viele selbstständige BookerInnen. Oder, ne, also auch nicht nur mit MusikerInnen zu sprechen, sondern viel mehr mit vielen anderen Selbstständigen in dem Fall, um dann zu sagen, ah, es gibt viel mehr, es gibt ja gar nicht nur uns Coaches. Sondern es gibt ja noch ganz viele andere Selbstständige. Es gibt ja viel mehr von uns, als ich eigentlich dachte. Weil dieses… Man ist sowieso der Hahn im Korb, ne? Man sticht sowieso raus aus der Gruppe in dem Moment zwischen all den angestellten Personen. Und da sozusagen, naja, aber im Endeffekt ist das auch gar nicht… Also es ist schon anders, aber viele Dinge sind auch gar nicht so anders. Also ich finde auch immer so die Gemeinsamkeiten einfach dann zu finden. Auch das hat mir geholfen zu sagen, naja, gut, ich bin Künstlerin, ich habe andere Arbeitszeiten als ihr und ich habe vielleicht einen anderen Arbeitsprozess auch. Aber auch da bin ich eher in die Neugier gegangen. Dann und gesagt, ja, okay, und was ist bei dir? Was ist denn bei dir? Was findest du spannend eigentlich an deinem Job? Ich finde ja das spannend eigentlich bei mir, das, ne? Und ganz unabhängig davon, also diesen Status, Selbstständigkeit, der ist wichtig anzugucken, aber das nicht als einziges Identifikationsmerkmal in der Arbeit zu sehen. Ich bin Musikerin, aber ich bin auch einfach Mensch, ich bin auch Isa. Es ist ein Anteil, wie ich mich ausdrücke, genauso wie ich es im Coaching auch tue. Das sind alles Anteile von mir und Dinge, die ich gerne machen möchte. Ich mag es Leuten was beizubringen. Das mochte ich früher schon. Da habe ich gemerkt, das ist irgendwie diese Connection, dieses Direkte, dieses Sehen, wie jemand aufblüht. Aber ich mag auch das, meine Kunst zu präsentieren und zu gucken, aber auch da, was passiert eigentlich in dieser Connection mit Publikum? Und das ist dann am Ende gar nicht so anders, auch wenn es irgendwie so einen ganz anderen Stempel, vor allem auch, bekommt. Und mit dieser Bewertung einfach, oft der Bewertung gar nicht im Sinne von Rechtfertigung, sondern eher auch so der Bewertung, den Wind aus den Segel zu nehmen. Von naja gut, aber meine acht Stunden Arbeit fangen halt eben erst um 17 Uhr an, wenn ich bis in die Nacht arbeite. Deswegen schlafe ich halt morgens länger. Wenn man das manchmal so ein bisschen aufhebt einfach und dann sagt im Endeffekt, ich habe auch eine Wohnung, wo ich hier Miete zahle. Ich habe auch zwei Kinder, die in die Kita gehen. Also eigentlich haben wir doch ganz viele Gemeinsamkeiten. Nur das konkrete Ding, womit ich jetzt mein Geld verdiene, ist halt ein bisschen anders strukturiert als deins. Und das hat mir sehr geholfen in dem Blick, also gar nicht so sehr zu sehen, ah ja, du bist angestellt, ich bin selbstständig. Okay, ja, dann sind wir ja sehr anders. Und natürlich gibt es Unterschiede, aber es gibt es ja dann auch unter den Angestellten und auch unter den Selbstständigen. Also auch, ich glaube, diese Individualität einfach zu sehen, ohne dieses Gestempelt werden, dass das hilft für die innere Haltung, auch ein Understanding von, ich habe mich ja entschieden, ich bin selbstständig, ich mache das und das ist total wertvoll, diese eigenständige Entscheidung, also diese Selbstwirksamkeit zu spüren. Ich entscheide das. Ich kann das auch zum Ausdruck bringen, ja, auf so einen gewissen eher nicht, ah ja, ich bin selbstständig, sondern ich bin selbstständig. Was heißt denn dieses Wort allein? Also ich bin so begeistert, das bewusst zu machen. Für mich hat das was mit Standing zu tun. Ich stehe für mich ein, stehe für mich auf, ich stehe da und zeige mich. Also so dieses, ich finde das steckt alles irgendwie da drin, schon in dem Wort und sich vielleicht daraus auch ein bisschen, ah stimmt, das ist ja stark, cool. So, eher den Turn zu schaffen, das finde ich eigentlich wichtig da drin.

Gretel: Ich habe gleich noch eine Frage, aber erst möchte ich natürlich, dass du nochmal kurz erzählst, wie man mit dir arbeiten kann, was du anbietest, wo wir dich finden. Das verlinken wir natürlich hier unten auch in den Shownotes. Aber sag gern auch, was so dein Hauptkanal ist, um mit dir in Kontakt zu kommen.

Isabell: Ja, ich also, du kannst mich bei Instagram finden. Das ist eigentlich so das, wo ich hauptsächlich Dinge, mal Stimmtipps poste, viel zu den Inhalten, die ich so mache. Ansonsten arbeite ich sowohl online als auch offline. Also entweder im Kölner Raum oder sagt, ich hätte Bock anzureisen, auch das geht. Dass wir einen Intensiv-Tag machen, also einen Intensiv-Coaching an einem Tag. Einstieg ist so eine Einzelsession, die Intro-Session, um als zu sagen, ich will da mal rein spüren, ich will mal gucken, connecten wir, Ich will mal gucken, funktioniert das für mich? Was habe ich so für Baustellen? Vielleicht gibt es auch einen Vortrag vorzubereiten oder ein Podcast-Interview oder ähnliches. Wo man einfach noch mal gucken kann, womit fühlst du dich wohl zum Beispiel. Also ich sage mal, wieso kleinere, konkretere Anliegen. Und dann gibt es die Möglichkeit, im Paket mit mir zu arbeiten, drei oder sechs Sitzungen oder aber im Intensiv-Coaching, über dann einen längeren Zeitraum, wo wir individuell die Termine festlegen und im Herbst hoffentlich. Ich könnte das jetzt hier als den eigenen Arschtritt quasi. Wir machen so jetzt auch noch mal ein Gruppenprogramm. Also Self and Sound ist mein Gruppenprogramm, wo es genau diese Dreischrittigkeit im Grunde geht, da in der Gruppe das zu erarbeiten.

Gretel: Das mag ich ja immer sehr gerne, Leute festzunageln. Also im Herbst gibt es ein Gruppenprogramm habe ich jetzt gehört.

Isabell: Ja? Okay.

Gretel: Sehr gut, Isabell ist gerade so, damn it, what did I do?

Isabell: Ja, frag ich mich gerade innerlich so kurz mal durchatmen.

Gretel: Das ist super, denn in die Richtung geht meine letzte Frage auch. Atem spielt ja so eine unfassbar wichtige Rolle und ja, wir atmen jeden Tag, jede jeder zigtausendmal, also du wirst wahrscheinlich die genaue Zahl wissen, ich weiß sie nicht, aber es gibt ja unterschiedliche Arten und Weisen zu atmen. Kannst du uns vielleicht zum Schluss noch mal so eine deiner Best Practice Übungen im puncto Atem mitgeben? Sei das um sich zu entspannen, sei das um selbstbewusster zu reden, was auch immer. Was fällt dir da so ein, wo wir vielleicht mal üben können, unseren Atem besser einzusetzen?

Isabell: Also eine Grundlage, vielleicht kurz als theoretisches Hintergrundwissen noch mal kurz, dass das Zwerchfell, was den Brustraum vom Bauchraum trennt, das kleidet es sozusagen aus und das ist was wir brauchen für die Atmung. Das heißt, wenn du einen sehr, sehr festen Bauch hast, dann geht es wirklich darum, auch das zu üben, den Bauch zu lösen tatsächlich durch die Atmung. Aber und das eine ganz, ganz große, große Bitte, wenn ihr das übt, nicht den Bauch rauszupressen und zu versuchen, wirklich, wirklich jetzt muss ich ganz, ganz, ganz, ganz tief, ganz viel Luft rein, saugen und drücken. Das bitte nicht. Das führt eher dazu, dass ihr viel mehr außer Atem seid und dass ihr euch einen nicht so guten Atemrhythmus und Tonus, also was die Muskulatur angeht, selber zufügt sozusagen. Das heißt, eher darauf zu achten, den dreiteiligen Atem, der sogenannte Ruheatem, den zu etablieren. Und der ist Ein, Aus, Pause. Auch die Pause, also der Ausatem ist deutlich länger als wir manchmal glauben, wirklich die Luft rauszulassen. Wir können das ja mal zusammen machen. Genau, dass der Atem von alleine, also nicht Luft holen, sondern der Atem kommt von alleine ein und dann geht er aus. Kann man durch den Mund oder die Nase das ausatmen und dann mal warten, bis der Körper von alleine atmet. Da gibt es einen Moment nicht, dass dir die Luft ausgeht und du denkst, ich muss die Luft anhalten, das nicht, aber dieses Warten und dann vielleicht hast du selber gespürt, dass so unter dem Brustkorb, wie so ein Impuls kommt von, da kommt die Luft dann rein. Und das zu etablieren, dass der Körper von alleine atmet und wir nicht diesen Effekt haben, das kennen vielleicht auch viele beim Sprechen, das sind… Und dann holt man Luft. Und das, die sogenannte reflektorische Atemergänzung nennt sich das, also reflexartige Atmung, die genauso viel Luft ergänzt, wie wir tatsächlich brauchen zum Sprechen und nicht viel mehr Luft holen. Das ist so was, was ich wirklich jeder Person ans Herz legen kann, diesen Ruheatem und vor allem dieses Atem kommen lassen, zu üben. Genau.

Gretel: Sehr, sehr cool. Vielen, vielen Dank, Isabelle.

Isabell: Danke dir.

Gretel: Tolle Einblicke. Ich kann euch oder dir, liebe Hörerin, tatsächlich nur ans Herz legen, diese Folge vielleicht auch mal bei YouTube dir anzuschauen, denn viel über Isabell funktioniert auch über Zeigen, Gestiken. Du hast die meisten Sachen dann auch tatsächlich auch erklärt, was du da gerade machst, aber ich finde es super schön auch noch mal zu sehen, wie sich deine Haltung verändert hat. Körperhaltung, Gesichtshaltung, Mimik und so weiter. Also vielen, vielen Dank, dass du heute hier warst.

Isabell: Ich danke dir.

Gretel: Wir verlinken wie immer alles hier unter dieser Folge. Wenn ihr Fragen zum Thema Stimme, Sichtbarkeit, Sicherheit habt, schaut bei Isabell auf Instagram vorbei. Eine riesige Empfehlung und dann freue ich mich drauf, wenn wir uns wieder hören bei der nächsten Folge Moin um Neun.

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