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Folge 1269: DUNE: PART TWO – Der Hamlet der Wüste

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Eine gute Entscheidung, dass Villeneuve wieder an Originalschauplätzen gedreht hat – was erst einmal wie eine mittelgute Pointe klingt, beschreibt die visuelle Qualität von DUNE und noch mehr von DUNE: PART TWO sehr gut. Der Film vermittelt tatsächlich den Eindruck, als hätte sich Villeneuve einfach gegen CGI entschieden, wäre nach Arrakis geflogen und hätte die Fremen überredet auf dem Wüstenplaneten vor die Kamera zu treten. Das bedeutet für mich als Zuschauer eine enorm immersive Illusion. Vergleichbar ist das – wenn überhaupt – nur mit der visuellen Dimension des ersten LORD OF THE RINGS von Peter Jackson im Fantasy-Genre und lässt alle anderen SF-Epen in dieser Hinsicht weit hinter sich.
Frank Herberts Roman lässt sich durchaus missverstehen als Verherrlichung eines Feudalsystems und als Heldenkult – oberflächlich lässt sich Paul Atreides als White Saviour lesen, der kommt, um das religiös manipulierbare Wüstenvolk der Fremen zu befreien. Herberts kritische Ansätze über religiösen Fundamentalismus, Manipulation, Naturzerstörung, Ausbeutung, Faschismus und den rücksichtslosen Kampf der Eliten um wichtige Ressourcen, werden in der spannenden Handlung schnell überlesen. Villeneuve bemüht sich diese Kritik sichtbar zu machen: Paul spricht es mehrfach direkt an, dass es ihm als Außenweltler nicht zusteht, die Fremen zu führen. Und er weigert sich lange, seine Rolle in der politisch-religiösen Intrige der Bene Gesserit zu spielen.
Villeneuve macht auch deutlich, dass der religiöse Fundamentalismus der Fremen das Ergebnis einer Manipulation durch eine Elite ist, der Film demaskiert Religion als Machtwerkzeug. Ein absoluter Gänsehaut-Moment, als Paul Atreides die Messiasrolle annimmt, um sie zu seinen Bedingungen auszufüllen. Während ich beim ersten DUNE noch mit Timothee Chamelet als Paul Atreides gefremdelt hatte (zu viel Kyle MacLachlan abgespeichert), hat er mich dieses Mal überzeugt als schlaksiger Königssohn, der zu früh und gegen seinen Willen erst in die Rolle des Herzogs, dann in die Rolle des Messias gedrängt wird – ein Hamlet der Wüste.
Villeneuves DUNE: PART TWO ist auch ein Science-Fiction der starken und vor allem klugen Frauen: Die Bene Gesserit, die die toxisch-maskulinen Männer am Nasenring durch ihre Jahrhunderte alte Agenda ziehen, Pauls Mutter, die als Reverend Mother die Kontrolle übernimmt, die scharfsinnige Tochter des Imperators und vor allem Pauls Lebensgefährtin Chani, die sich (anders als in der Romanvorlage) gegen Pauls Heiligen Krieg stellt. Am Ende dieses zweiten Teils sind die Protagonisten ambivalent (Achtung SPOILER!): Die Überlebenden des Hauses Atreides werden das ganze Universum in einen Krieg mit vielen Millionen Toten führen, die edlen Freiheitskämpfer werden fanatische Werkzeuge eines Heiligen Krieges … Ich hoffe sehr, dass Villeneuve irgendwann einen dritten Teil dreht (der sich dann um DUNE MESSIAH drehen würde).
Direkt nach dem Kino sind mitten in der Nacht vor dem Mikrofon: Johanna, Kathrin, Hendrik, Tom und Thomas. Wir diskutieren über Villeneuves Vertrauen in die Kraft seiner Bilder, ob das Epische ermüdet oder auch nicht, über Butlers Dschihad, Schauwerte und Bauchgrimmen, optischen Ekkletizismus, den visuellen Faschismus der Harkonnen, über abwesende Navigatoren und Christopher Walken als alter Imperator.
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Frank Herberts Roman lässt sich durchaus missverstehen als Verherrlichung eines Feudalsystems und als Heldenkult – oberflächlich lässt sich Paul Atreides als White Saviour lesen, der kommt, um das religiös manipulierbare Wüstenvolk der Fremen zu befreien. Herberts kritische Ansätze über religiösen Fundamentalismus, Manipulation, Naturzerstörung, Ausbeutung, Faschismus und den rücksichtslosen Kampf der Eliten um wichtige Ressourcen, werden in der spannenden Handlung schnell überlesen. Villeneuve bemüht sich diese Kritik sichtbar zu machen: Paul spricht es mehrfach direkt an, dass es ihm als Außenweltler nicht zusteht, die Fremen zu führen. Und er weigert sich lange, seine Rolle in der politisch-religiösen Intrige der Bene Gesserit zu spielen.
Villeneuve macht auch deutlich, dass der religiöse Fundamentalismus der Fremen das Ergebnis einer Manipulation durch eine Elite ist, der Film demaskiert Religion als Machtwerkzeug. Ein absoluter Gänsehaut-Moment, als Paul Atreides die Messiasrolle annimmt, um sie zu seinen Bedingungen auszufüllen. Während ich beim ersten DUNE noch mit Timothee Chamelet als Paul Atreides gefremdelt hatte (zu viel Kyle MacLachlan abgespeichert), hat er mich dieses Mal überzeugt als schlaksiger Königssohn, der zu früh und gegen seinen Willen erst in die Rolle des Herzogs, dann in die Rolle des Messias gedrängt wird – ein Hamlet der Wüste.
Villeneuves DUNE: PART TWO ist auch ein Science-Fiction der starken und vor allem klugen Frauen: Die Bene Gesserit, die die toxisch-maskulinen Männer am Nasenring durch ihre Jahrhunderte alte Agenda ziehen, Pauls Mutter, die als Reverend Mother die Kontrolle übernimmt, die scharfsinnige Tochter des Imperators und vor allem Pauls Lebensgefährtin Chani, die sich (anders als in der Romanvorlage) gegen Pauls Heiligen Krieg stellt. Am Ende dieses zweiten Teils sind die Protagonisten ambivalent (Achtung SPOILER!): Die Überlebenden des Hauses Atreides werden das ganze Universum in einen Krieg mit vielen Millionen Toten führen, die edlen Freiheitskämpfer werden fanatische Werkzeuge eines Heiligen Krieges … Ich hoffe sehr, dass Villeneuve irgendwann einen dritten Teil dreht (der sich dann um DUNE MESSIAH drehen würde).
Direkt nach dem Kino sind mitten in der Nacht vor dem Mikrofon: Johanna, Kathrin, Hendrik, Tom und Thomas. Wir diskutieren über Villeneuves Vertrauen in die Kraft seiner Bilder, ob das Epische ermüdet oder auch nicht, über Butlers Dschihad, Schauwerte und Bauchgrimmen, optischen Ekkletizismus, den visuellen Faschismus der Harkonnen, über abwesende Navigatoren und Christopher Walken als alter Imperator.
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