Auf der Schwelle zur post-liberalen Moderne
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Klima, Corona, Ukraine: Die immer schnellere Abfolge von Krisen hat etwas Endzeitliches. Längst ist klar, dass unser nicht-nachhaltiges Gesellschaftsmodell nicht mehr haltbar ist. Allerdings beteuern viele Klimaaktivist:innen und Nachhaltigkeitsforscher:innen, dass eine sozialökologische Transformation das Schlimmste noch verhindern kann.
Dieses Versprechen, argumentiert Ingolfur Blühdorn, verkennt die Realität der Spätmoderne. Das öko-emanzipatorische Transformationsprojekt zerbricht selbst an seiner eigenen Logik und inneren Widersprüchlichkeit. Diese doppelte Unhaltbarkeit, so Blühdorns Diagnose, führt in eine neue Moderne jenseits liberaler Zentralwerte wie Mündigkeit und Partizipation. Diese Entwicklung ist längst im Gange, wird aber bislang nicht als große Katastrophe erfahren.
Im Podcast spricht Stefan Wally mit Ingolfur Blühdorn über das zerbrechen des öko-emanzipatorische Transformationsprojektes und die Gründe hierfür.
Im zweiten Teil besprechen Carmen Bayer und Stefan Wally das Buch "Nachhaltigkeit und Demokratie. Eine politische Theorie." von Felix Heidenreich. Auch hier geht es um die Frage, ob die Klimakatastrophe im bestehenden System und mit bekannten Mitteln der Demokratietheorie überhaupt noch aufzuhalten ist. Auch Heidenreich ist skeptisch, bietet jedoch neben einer Analyse auch Optionen für den Wandel.
Input: Ingolfur Blühdorn | Institut für Gesellschaftswandel und Nachhaltigkeit | WU
Shownotes:
Das neue Buch von Ingolfur Blühdorn „Unhaltbarkeit“, Suhrkamp: https://www.suhrkamp.de/buch/ingolfur-bluehdorn-unhaltbarkeit-t-9783518128084
Felix Heidenreich, Nachhaltigkeit und Demokratie. Eine politische Theorie, Suhrkamp: https://www.suhrkamp.de/buch/felix-heidenreich-nachhaltigkeit-und-demokratie-t-9783518299883
Foto: © Ingolfur Blühdorn
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