Volker M. Heins/Frank Wolff (2023): Hinter Mauern.
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Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft Europa befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach globaler Anziehungskraft und der Furcht vor Zuwanderung. Dabei ist Europa nicht nur ein Ort, sondern auch ein universelles Versprechen u.a. mit dem Ziel Frieden. Ursprünglich sollte Freizügigkeit zur Erreichung dieses Friedens beitragen. Mit der Schaffung des Schengen-Abkommens wurde dann auch die Idee europäischer Außengrenzen konzipiert, die heute hauptsächlich der Abwehr von Migration im Namen der Sicherheit dienen. Die Idee von „sicheren Außengrenzen“ verdrängt zunehmend die Vision eines weltoffenen Europas. Es braucht Alternativen; ein Lösungsvorschlag besteht in der „Demokratisierung der Grenzen“, ohne ihre Abschaffung. „Triggerpunkte“ zeigt: In Deutschland ist das bislang nur bedingt der Fall. Die Autoren untersuchen vier zentrale Ungleichheitsarenen: Oben-Unten (Sozioökonomie), Innen-Außen (Nationenzugehörigkeit), Wir-Sie (Identitätsdebatte), Heute-Morgen (Klimadiskussion). Der Befund: In allen Bereichen lässt sich keine klare Polarisierung feststellen, vielmehr besteht ein Grundkonsens in der Mitte der Gesellschaft. Doch es gibt auch Triggerpunkte auf die Menschen besonders heftig und emotional reagieren und an denen sich Konflikte schnell intensivieren können. Ein wichtiger, empirisch fundierter Beitrag zum politischen Diskurs in Deutschland, von uns ausgezeichnet mit dem Preis "Das Politische Buch“ 2023.
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