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Marcel Reif über Populismus, Politik und Hass
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Marcel Reif ist zweifellos einer der bekanntesten Sportjournalisten Deutschlands, dessen markante Stimme und präzise Analysen zahlreiche Fußballübertragungen geprägt haben. Doch die wenigsten wissen um die bewegte Lebensgeschichte, die hinter dem erfolgreichen Kommentator steckt.
Geboren im November 1949 im polnischen Wałbrzych als Sohn einer katholischen Mutter und eines jüdischen Vaters, stand das Leben von Marcel Reif von Anfang an im Zeichen des Aufbruchs. In den 1950er Jahren erkannten seine Eltern, tief traumatisiert von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges, erneut aufkommende antisemitische Tendenzen in Polen und beschlossen, das Land zu verlassen. 1956 fand die Familie schließlich Zuflucht in Israel.
Die nächste Station auf der Reise der Familie Reif führte den jungen Marcel im Alter von acht Jahren nach Kaiserslautern, wo sein Vater eine Anstellung fand. Hier lernte Marcel die deutsche Sprache, fand erste Berührungspunkte mit dem Fußball und entwickelte eine Leidenschaft, die später seine Karriere prägen sollte. Nach dem Abitur begann er ein Studium der Publizistik, Politikwissenschaft und Amerikanistik, das er jedoch nie abschloss. Stattdessen fand er über erste Tätigkeiten beim ZDF über Umwege seinen Weg in den Sportjournalismus.
Die Vergangenheit seines Vaters war ein Thema, über das in der Familie kaum gesprochen wurde. Die schrecklichen Erfahrungen während der Nazi-Diktatur blieben unausgesprochen, doch eine Botschaft seines Vaters prägte Marcel nachhaltig: „Sei ein Mensch!“ – ein einfacher Satz, der jedoch die Essenz dessen wiedergab, was wirklich wichtig ist.
Viele Jahre später, als etablierter Journalist und Kommentator, begann Marcel Reif, offen über die Geschichte seiner Familie zu sprechen. Besonders bewegend war seine Rede im Rahmen der Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag. Seine Worte fanden breite Beachtung und verliehen seiner persönlichen Geschichte und den Erfahrungen seiner Familie eine Stimme.
Marcel Reifs Lebensweg, geprägt von Flucht und Neubeginn, von schweigender Vergangenheit und lautem Engagement in der Gegenwart, zeigt, wie eng persönliches Schicksal und historische Ereignisse miteinander verflochten sind. Sein Appell, Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen, bleibt eine zeitlose Mahnung, die über den Sport weit hinausgeht.
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Marcel Reif ist zweifellos einer der bekanntesten Sportjournalisten Deutschlands, dessen markante Stimme und präzise Analysen zahlreiche Fußballübertragungen geprägt haben. Doch die wenigsten wissen um die bewegte Lebensgeschichte, die hinter dem erfolgreichen Kommentator steckt.
Geboren im November 1949 im polnischen Wałbrzych als Sohn einer katholischen Mutter und eines jüdischen Vaters, stand das Leben von Marcel Reif von Anfang an im Zeichen des Aufbruchs. In den 1950er Jahren erkannten seine Eltern, tief traumatisiert von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges, erneut aufkommende antisemitische Tendenzen in Polen und beschlossen, das Land zu verlassen. 1956 fand die Familie schließlich Zuflucht in Israel.
Die nächste Station auf der Reise der Familie Reif führte den jungen Marcel im Alter von acht Jahren nach Kaiserslautern, wo sein Vater eine Anstellung fand. Hier lernte Marcel die deutsche Sprache, fand erste Berührungspunkte mit dem Fußball und entwickelte eine Leidenschaft, die später seine Karriere prägen sollte. Nach dem Abitur begann er ein Studium der Publizistik, Politikwissenschaft und Amerikanistik, das er jedoch nie abschloss. Stattdessen fand er über erste Tätigkeiten beim ZDF über Umwege seinen Weg in den Sportjournalismus.
Die Vergangenheit seines Vaters war ein Thema, über das in der Familie kaum gesprochen wurde. Die schrecklichen Erfahrungen während der Nazi-Diktatur blieben unausgesprochen, doch eine Botschaft seines Vaters prägte Marcel nachhaltig: „Sei ein Mensch!“ – ein einfacher Satz, der jedoch die Essenz dessen wiedergab, was wirklich wichtig ist.
Viele Jahre später, als etablierter Journalist und Kommentator, begann Marcel Reif, offen über die Geschichte seiner Familie zu sprechen. Besonders bewegend war seine Rede im Rahmen der Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag. Seine Worte fanden breite Beachtung und verliehen seiner persönlichen Geschichte und den Erfahrungen seiner Familie eine Stimme.
Marcel Reifs Lebensweg, geprägt von Flucht und Neubeginn, von schweigender Vergangenheit und lautem Engagement in der Gegenwart, zeigt, wie eng persönliches Schicksal und historische Ereignisse miteinander verflochten sind. Sein Appell, Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen, bleibt eine zeitlose Mahnung, die über den Sport weit hinausgeht.
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