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Warum werden Bäume viel älter als Menschen?
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Old Tjikko: ältester Klonbaum der Welt steht in Schweden
Bäume, die ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel haben, sind keine Seltenheit. Eine Fichte im schwedischen Nationalpark Fulufjället bringt es sogar auf knapp 10.000 Jahre. Allerdings bezieht sich dieses Alter nicht auf einen einzelnen Stamm, der heute aus dem Boden ragt, sondern auf das ganze Wurzelsystem, aus dem immer wieder neue Bäume sprießen. Das sind lauter Klone, die zusammenhängen und einen großen Organismus bilden.Grannenkiefern sind älteste Einzelbäume
Die ältesten bekannten Einzelbäume sind Exemplare der langlebigen Grannenkiefer, heimisch im Hochgebirge der kalifornischen White Mountains. Sie schaffen es sogar auf 5.000 Jahre und mehr. Davon können wir Menschen nur träumen. Und das hat mehrere Gründe.Mensch ist komplexer und hat viele Organe
Menschen, aber auch Wale und Riesenschildkröten sind viel komplexer und damit anfälliger als ein Baum. Wir besitzen viele Organe: Herz, Lunge, Blutgefäße, ein Gehirn – und die müssen alle funktionieren. Eine halbe Minute kein Sauerstoff im Gehirn und es ist vorbei. Unsere Zellen altern. Sie erneuern sich zwar ständig, aber bei jeder Zellteilung verkürzt sich die DNA. Die Zellen alter Menschen teilen sich langsamer und sind insgesamt nicht mehr so leistungsfähig.Baum: am Ende hohl, aber noch nicht tot
Bei Bäumen ist es anders. Denn der größte Teil eines Baumstamms lebt gar nicht. Die Rinde ist totes Material und das Innere des Stamms besteht aus leblosem Holzgewebe. Die Zellen betreiben keinen Stoffwechsel mehr, sie lassen nur noch passiv Wasser durch. Was an einem Baum lebt, sind die Blätter und vor allem die dünne Schicht unterhalb der Rinde, also zwischen Borke und Stamm. Hier bildet sich das neue Holz, hier wächst der Baum in die Breite. Und hier entstehen durch den Wechsel von Sommer und Winter die Jahresringe. Dieses neue Gewebe, das sich da bildet, besteht aus jungen, embryonalen Zellen, denen man das Alter des Baums praktisch nicht ansieht. Die alten Zellen eines Baums wiederum befinden sich in der Mitte des Stamms und sind dort vor Pilzen und anderen Schadorganismen gut geschützt. Selbst wenn sie angegriffen und von Pilzen verschmaust werden, dann ist der Stamm am Ende vielleicht hohl – aber der Baum noch lange nicht tot.Vorteil Konifere: Nadelbäume werden älter als Laubbäume
Es fällt auch auf, dass Nadelbäume potenziell ein höheres Alter erreichen als Laubbäume. Die Mammutbäume der Gattung Sequoia oder die 5.000 Jahre alten Grannenkiefern in Kalifornien sind Koniferen, also Nadelbäume. Der Grund fürs Älterwerden ist, dass Nadelbäume ein etwas anderes Wasserleitsystem haben als Laubbäume. Das Wasser bewegt sich langsam durch relativ enge Zellwände. Dadurch sind die Nadelbäume auch gut geschützt gegen Trockenperioden und können Wasserverbrauch gut regulieren.1436集单集
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Old Tjikko: ältester Klonbaum der Welt steht in Schweden
Bäume, die ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel haben, sind keine Seltenheit. Eine Fichte im schwedischen Nationalpark Fulufjället bringt es sogar auf knapp 10.000 Jahre. Allerdings bezieht sich dieses Alter nicht auf einen einzelnen Stamm, der heute aus dem Boden ragt, sondern auf das ganze Wurzelsystem, aus dem immer wieder neue Bäume sprießen. Das sind lauter Klone, die zusammenhängen und einen großen Organismus bilden.Grannenkiefern sind älteste Einzelbäume
Die ältesten bekannten Einzelbäume sind Exemplare der langlebigen Grannenkiefer, heimisch im Hochgebirge der kalifornischen White Mountains. Sie schaffen es sogar auf 5.000 Jahre und mehr. Davon können wir Menschen nur träumen. Und das hat mehrere Gründe.Mensch ist komplexer und hat viele Organe
Menschen, aber auch Wale und Riesenschildkröten sind viel komplexer und damit anfälliger als ein Baum. Wir besitzen viele Organe: Herz, Lunge, Blutgefäße, ein Gehirn – und die müssen alle funktionieren. Eine halbe Minute kein Sauerstoff im Gehirn und es ist vorbei. Unsere Zellen altern. Sie erneuern sich zwar ständig, aber bei jeder Zellteilung verkürzt sich die DNA. Die Zellen alter Menschen teilen sich langsamer und sind insgesamt nicht mehr so leistungsfähig.Baum: am Ende hohl, aber noch nicht tot
Bei Bäumen ist es anders. Denn der größte Teil eines Baumstamms lebt gar nicht. Die Rinde ist totes Material und das Innere des Stamms besteht aus leblosem Holzgewebe. Die Zellen betreiben keinen Stoffwechsel mehr, sie lassen nur noch passiv Wasser durch. Was an einem Baum lebt, sind die Blätter und vor allem die dünne Schicht unterhalb der Rinde, also zwischen Borke und Stamm. Hier bildet sich das neue Holz, hier wächst der Baum in die Breite. Und hier entstehen durch den Wechsel von Sommer und Winter die Jahresringe. Dieses neue Gewebe, das sich da bildet, besteht aus jungen, embryonalen Zellen, denen man das Alter des Baums praktisch nicht ansieht. Die alten Zellen eines Baums wiederum befinden sich in der Mitte des Stamms und sind dort vor Pilzen und anderen Schadorganismen gut geschützt. Selbst wenn sie angegriffen und von Pilzen verschmaust werden, dann ist der Stamm am Ende vielleicht hohl – aber der Baum noch lange nicht tot.Vorteil Konifere: Nadelbäume werden älter als Laubbäume
Es fällt auch auf, dass Nadelbäume potenziell ein höheres Alter erreichen als Laubbäume. Die Mammutbäume der Gattung Sequoia oder die 5.000 Jahre alten Grannenkiefern in Kalifornien sind Koniferen, also Nadelbäume. Der Grund fürs Älterwerden ist, dass Nadelbäume ein etwas anderes Wasserleitsystem haben als Laubbäume. Das Wasser bewegt sich langsam durch relativ enge Zellwände. Dadurch sind die Nadelbäume auch gut geschützt gegen Trockenperioden und können Wasserverbrauch gut regulieren.1436集单集
Усі епізоди
×Pferde beherrschen Peristaltik nur in einer Richtung "Man hat schon Pferde kotzen sehen" – das klingt natürlich sehr drastisch. Aber wenn man überlegt, dass die Pferde dazu physiologisch gar nicht in der Lage sind, wird ein Schuh daraus. Es ist tatsächlich so, dass Pferde in der Regel die Peristaltik nur in einer Richtung beherrschen – sie können sich nicht übergeben. Wenn also jemand sagt "ich werde mein Abitur garantiert mit 1,0 machen", dann kann der andere sagen "na ja, man hat schon Pferde kotzen sehen". Da man das nicht gesehen hat – Pferde sterben, wenn sie so krank sind, dass sie sich tatsächlich übergeben müssten – wäre das also so gut wie am Sankt Nimmerleinstag. Warum sollten Pferde vor der Apotheke kotzen? Dass sie das vor der Apotheke machen, ist eine Erweiterung. Die kommt daher, dass man gesagt hat, dass die Pferde sich genau da übergeben müssen, wo sie vielleicht ein Mittel kriegen könnten gegen die Übelkeit. Das wäre dann die Apotheke. Mein Vater hat es sogar noch weiter geführt indem er gesagt hat, "man hat schon grüne Pferde vor der Apotheke kotzen sehen". Da wird dann ganz klar, worum es bei der Sache geht und wohin der Hase läuft.…
Erdwärme sorgt für hohe Temperaturen Selbst wenn man im tiefsten Winter durch den Gotthardtunnel Richtung Italien fährt, herrschen im Tunnel hochsommerliche Temperaturen. Das ist die Erdwärme! Autos heizen nicht die Tunnel auf Man könnte zunächst glauben, dass es vor allem die Abwärme der Autos ist, die sich im Tunnel staut und die hohen Temperaturen erzeugt. Doch dass das nicht sein kann, kann man sich leicht klar machen: Erstens sind Autos, die in den Tunnel reinfahren, zwar warm, aber auch nicht so warm, dass sie den Tunnel dermaßen aufheizen können. Im Winter schon gar nicht. Wenn sie im Leerlauf stehen, mögen sie eine warme Kühlerhaube haben, die auch Wärme an die Umgebung abgibt. Aber das würde nicht reichen. Denn der Rest des Autos und seiner Karosserie ist kalt. Und die Luft im Tunnel kann durch die Abwärme nicht wärmer werden als die Autos selbst sind. Auch im Eisenbahntunnel ist es warm Das zweite Gegenargument: Nicht nur der Autotunnel ist innen warm, sondern auch der Eisenbahntunnel – wo überhaupt keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs sind. Zwar entsteht Abwärme auch im Triebwagen eines Zuges, aber davon spürt man bekanntlich wenig, und so viele Züge fahren auch nicht durch den Tunnel, als dass sich dadurch erklären ließe, warum im Gotthard-Basistunnel oft Temperaturen 40°C und mehr herrschen. Sie wären noch höher, wenn der Tunnel nicht entlüftet und auf diese Weise gekühlt würde. Wärme kommt aus dem Erdinneren Die Temperatur nimmt in der Erdkruste alle 100 Meter um 3°C zu. Beim Gotthard liegen mehr als 1.100 Meter Gebirge über dem Autotunnel – das entspricht also einer Temperaturzunahme gegenüber der Oberfläche von mehr als 30°C. Beim neuen Gotthard-Basistunnel ist das Gebirge mehr als doppelt so mächtig – da sind es mehr als 2.400 Meter – deshalb wird es darin noch wärmer. Gestein über dem Tunnel wirkt als Isolationsschicht Jetzt könnte man denken: "Wieso eigentlich? Nur weil da ein hohes Gebirge drüber liegt, sind die Tunnel deshalb doch noch nicht näher am Erdmittelpunkt." Das stimmt zwar, doch entscheidend ist, dass das Gesteinspaket eine dicke Isolationsschicht darstellt. Von unten kommt immer Wärme nach – je mehr Gestein drüber liegt, desto schlechter wird diese Wärme abgeführt. Deshalb wird es im Tunnel so warm. Das ist übrigens auch eine technische Herausforderung: Im Basistunnel müssen die Gleiskörper und die Strom-Leitungen diese Temperaturen auf Dauer aushalten, genauso wie im Autotunnel der Straßenbelag. Alles machbar – aber die Temperaturen müssen berücksichtigt werden.…
Newton machte sich über die Schwerkraft als erster Gedanken Newton war der erste, der sich über die Schwerkraft größere Gedanken gemacht und eine Formel dafür gefunden hat. Für ihn war die Schwerkraft eine ominöse seltsame Fernwirkung, die irgendwoher kam. Einstein fand eine andere Antwort. Er sagte: Es gibt eigentlich gar keine Schwerkraft, sondern der Raum selbst ist verbogen; er wird ein physikalisches Objekt. Ein schwerer Körper wie die Sonne beispielsweise verbiegt den Raum um sich herum so, als ob Sie – stellen wir uns das im Modell vor – ein gespanntes Tischtuch haben und dort eine Kugel einsinken lassen, sodass sich drum herum eine Mulde bildet. Wenn Sie nun eine kleinere Kugel nehmen, sie anschubsen und die größere und schwerere Kugel umfahren lassen, dann stellen Sie fest, dass diese kleine Kugel gar nicht anders kann, als in diesem Trichter quasi auf dem Kreis laufen. Warum bewegen sich die Gegenstände auf der Erde in Richtung Mittelpunkt der Erde? Weil die Erde auch den Raum verbiegt. Die Erde – zumindest nach der Einsteinschen Sprechweise – verbiegt den Raum. Und alle Körper, die sich bewegen wollen, laufen nicht auf geraden Linien, wie man das auf einem Blatt Papier oder einem geraden Tisch hätte, sondern wenn Sie das loslassen, bewegen sie sich in einem Trichter, eigentlich einem Raumtrichter. Wenn Sie einen Stein hochwerfen, fliegt der aus diesem Grund nicht geradeaus, sondern bewegt sich zurück. Was wiederum verbiegt den Raum? Was führt zum Raum) Oder wie für Newton: Was ist die Schwerkraft? Da sind wir an einem ziemlich dicken Brett angekommen, das es zu bohren gilt, das aber eigentlich die ganze Physik nicht beantworten kann. Das "Warum" können wir nicht beantworten, sondern nur das "Wie".…
Durchschnittlich 4.000 m – an den tiefsten Stellen deutlich tiefer Der tiefste Punkt der Erde liegt im Pazifik, im Marianengraben. Allerdings ist noch immer nicht ganz klar, wie tief der tatsächlich ist. Man würde es gerne ganz genau wissen. Es sind auf jeden Fall über 11.000 m, also viel tiefer, als der höchste Berg der Erde hoch ist. Aber leider ist es sehr schwierig, in dieser Tiefe das Maß auf den Zentimeter genau festzustellen. Außerdem dem Marianengraben gibt es in den Weltmeeren noch mehr solcher Gräben, die über 5.000 oder 6.000 m tief sind. Der Puerto-Rico-Graben ist zum Beispiel über 9.000 m tief. Auch im Mittelmeer gibt es um Rhodos und Kreta herum Tiefseegräben. Im Durchschnitt aller Weltmeere ist die Tiefsee fast 4.000 m tief. Aber die spektakulärsten Tiefen liegen bei 11.000 m.…
Artikulation im verengten Rachenraum wirkt "verdruckst" Dialekte wirken unterschiedlich, das zeigen Umfragen immer wieder. Mehrere Faktoren scheinen hier eine Rolle spielen. Im Schwäbischen (vor allem rund um Stuttgart) und Sächsischen werden viele Vokale, aber auch manche r-Laute "pharyngalisiert", wie der Linguist sagt. Das heißt, sie werden fast nasal, jedenfalls ziemlich weit hinten im Rachen artikuliert: "I hänn koi K’rzle meh em Kell’r“, stellt der Schwabe kurz vor Advent fest. Auf viele Nicht-Schwaben wirken die schwäbischen R-Laute distanziert, geradezu "verdruckst". Eine mögliche psychologische Erklärung: Wer Laute weit hinten im Mund artikuliert, erweckt buchstäblich der Eindruck: Der rückt nicht raus mit der Sprache, der will was für sich behalten. Im Bayerischen dagegen werden die Vokale weit vorne im Mund artikuliert, das wirkt nachweislich offener, mehr "gradraus". Tatsächlich zählt das Bayerische zu den Dialekten mit den größten Sympathiewerten. Noch ein anderer Fall ist das Hessische: Es kennt fast nur weiche ("waische"), stimmhafte Konsonanten. Das kann einerseits etwas spannungs- und kraftlos wirken, andererseits kann das Hessische dadurch auch etwas Entspanntes, "Gemütlisches" haben. Aber es polarisiert: Die einen mögen es, andere finden es grässlich. Neben dem Klang spielen Assoziationen eine Rolle Neben dem reinen Sound spielen auch Assoziationen eine Rolle, die wir mit bestimmten Dialekten verbinden. Denken wir bei Schwaben an "Kehrwoche", "Sauberkeit" und "Griffelspitzer", beeinflusst das ebenfalls die Sympathiewerte, je nachdem wie man sich selbst mit diesen Tugenden identifiziert. Das Sächsische wiederum war einst der staatstragende Dialekt der ehemaligen DDR, und auch das können manche noch nicht ganz ausblenden. Die gleichen Umfragen, die für das Bayerische hohe Sympathiewerte ergeben, weisen das Sächsische regelmäßig als Schlusslicht in der Beliebtheitsskala aus. Zum Trost: Dieser Effekt verschwindet oft, wenn man sich in der entsprechenden Gegend länger aufhält.…
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Koffein löst sich nach drei Minuten Immerhin stimmt der erste Teil des Satzes: Schon in den ersten drei Minuten löst sich das Koffein aus den Blättern; und die anregende Wirkung des Koffeins ist gemeinhin bekannt. Allerdings verschwindet das Koffein auch nicht, wenn der Tee länger zieht – und damit bleibt er auch nach fünf Minuten anregend im Sinne von wachhaltend. Gerbstoffe wirken beruhigend auf die Verdauung Je länger der Tee dann zieht, desto mehr Substanzen lösen sich. Nach fünf Minuten insbesondere die Tannine, also die Gerbstoffe. Auf sie vor allem ist das Gerücht von der "beruhigenden" Wirkung zurückzuführen. Denn die Tannine wirken tatsächlich beruhigend – aber weniger auf das Gemüt, sondern viel mehr auf die Verdauung. Das wussten schon die alten Friesen, die, wenn es darauf ankam, sich auch nicht mit einer Ziehdauer von fünf Minuten begnügten. Man litt vor einigen hundert Jahren oft an Durchfallerkrankungen, Typhus, Paratyphus, Skorbut und so weiter. Mancher "verfaulte bei lebendigem Leib", berichtet Teeexperte Ernst Janssen aus Sylt: "Der Tee wurde damals "bis zum bitteren Ende" aufgebrüht. Das bedeutete bis zu zwei Stunden Ziehzeit! Dann haben wir so viel Gerbstoffe im Tee in Form von Tanninen, dass der Durchfall beseitigt ist. Innerhalb von einer halben Stunde ist der weg." Tee gegen Durchfall Von allen gesundheitlichen Wirkungen des Tees ist tatsächlich diese die am längsten bekannte und am besten belegte: Lang gezogener Tee hilft bei Durchfall. Wer aber keine Verdauungsprobleme hat, kann die Ziehdauer getrost dem persönlichen Geschmack anpassen. Manche Menschen können nach dem Genuss von Tee nicht einschlafen. Sie sollten daher abends keinen trinken – egal ob lang oder kurz gezogen, ob grün oder schwarz. Denn entgegen einer weit verbreiteten Annahme enthält auch grüner Tee Koffein.…
Calcium, Magnesium, Zink: Hafer enthält wichtige Nährstoffe Ja, denn das verbessert die Nährstoffaufnahme. Viele Nährstoffe, die wir zu uns nehmen, werden im Dünndarm aufgenommen. Das gilt auch für lebenswichtige Mineralien wie Calcium, Magnesium und Zink. Die sind in verhältnismäßig großen Mengen auch im Hafer enthalten. Phytinsäure: Antinährstoff im Hafer verhindert Nährstoffaufnahme Der Hafer enthält aber auch Phytinsäure . Und die bewirkt, dass Mineralien nicht richtig aufgenommen werden können. Mit Zink beispielsweise verbindet sich die Säure zu einem festen chemischen Komplex , der die Darmwand nicht durchdringt und somit nicht vom Körper aufgenommen wird. Solche Stoffe wie Phytinsäure, die die Nährstoffaufnahme verhindern, nennt man deshalb auch Antinährstoffe . Phytinsäuregehalt nimmt durch Einweichen der Haferflocken ab Möchte man also das volle Potenzial der sehr nährstoffreichen Haferflocken ausschöpfen, sollte man sie vorher einweichen. Im Idealfall über Nacht – aber auch schon 30 Minuten sorgen dafür, dass der Phytinsäure-Gehalt abnimmt. Durch das Aufweichen in Wasser oder Milch wird das Enzym Phytase aktiviert . Das baut die Säure ab, und die Mineralien können besser aufgenommen werden. Das mit dem Einweichen gilt auch für diejenigen, die ihre Haferflocken als Porridge zubereiten. Denn durch kurzes Aufkochen allein wird die Phytinsäure nicht zerstört. Und für die, die es sauer mögen noch ein Tipp: Eine Studie zeigt, dass Zitronensaft auf den Haferflocken die Aufnahme von Mineralstoffen ebenfalls verbessern kann. Quellen und Literatur Ekholm, P., Virkki, L., Ylinen, M., & Johansson, L. (2003). The effect of phytic acid and some natural chelating agents on the solubility of mineral elements in oat bran. Food Chemistry , 80 (2), 165-170. https://doi.org/10.1016/S0308-8146(02)00249-2 Larsson, M., Rossander-Hulthén, L., Sandström, B., & Sandberg, A. S. (1996). Improved zinc and iron absorption from breakfast meals containing malted oats with reduced phytate content. British Journal of Nutrition , 76 (5), 677-688. https://doi.org/10.1079/BJN19960075…
Dauerbelastung des Rückens vermeiden Es gibt hierzu unterschiedliche Angaben, aber es sollte im Kindesalter nicht mehr als 5 bis 7 Kilogramm sein. Für Erwachsene sind 10 Kilogramm auch schon sehr viel. Kurzzeitig ist das sicherlich okay, aber es sollte auch für Erwachsene keine Dauerbelastung sein. Teufelskreis von Druckschmerz und Verspannung kann entstehen Wenn man die Schultern zu stark belastet, reagiert die Muskulatur darauf – in der Regel mit Verspannungen, aber auch mit Druckschmerzen. Die entstehen durch die Belastung der Träger; die rufen Druckstellen hervor. Die Verspannungen sind schmerzhaft und es kann zu einem Teufelskreis kommen: lokaler Schmerz, Verspannung, noch mehr Schmerz und weitere Verspannung – dann auch in anderen Regionen des Körpers.…
Frühlingspunkt ist ein Ort Es ist tatsächlich so, dass sich der Frühlingspunkt gegenüber den Sternbildern verschiebt. Wobei man aufpassen muss: Der Frühlingspunkt ist ein Ort – nämlich der Punkt auf der Erdumlaufbahn, wo sich die Erde zum Frühlingsbeginn befindet. Dieser Punkt verschiebt sich; dieses Jahr am Frühlingsbeginn steht die Erde also nicht genau am gleichen Punkt in ihrer Erdumlaufbahn wie letztes Jahr, sondern ein kleines bisschen zurückversetzt. Und die Folge ist, dass wir jedes Jahr am Frühlingsbeginn von einem anderen Punkt auf die Sonne schauen und sich somit auch die Sonne scheinbar gegenüber den Sternen am Himmel etwas verschiebt. Was sich nicht verschiebt – wenn man mal die Schaltjahre außer acht lässt – ist das Datum. Das heißt, den astronomischen Frühlingsanfang werden wir jetzt und in Zukunft auch weiterhin im März erleben. Aber was sich verschiebt ist der Punkt, wo sich die Erde an diesem Datum befindet. Das klingt ein bisschen widersprüchlich, denn wir haben ja alle gelernt: In einem Jahr dreht sich die Erde einmal um die Sonne. Das stimmt zwar ungefähr, ist aber in unserem Kalender nicht der springende Punkt . Sondern unser Kalenderjahr ist der Abstand von einem Frühlingsbeginn zum nächsten oder von einem Herbstbeginn zum nächsten. Der Grund für diese Lücke ist die Stellung der Erdachse. Frühlingsbeginn ist die berühmte Tag- und Nachtgleiche, wenn die Tage länger werden als die Nächte. Das ist genau der Moment, in dem die Erdachse, wenn man so will, parallel zur Sonne steht. Erdachse ist 23,5 Grad geneigt Die Erdachse ist geneigt. Die steht nicht senkrecht zur Umlaufebene, sondern ist gekippt. Deswegen gibt es ja überhaupt Frühling, Sommer, Herbst und Winter, weil die Erdachse gekippt ist und es deswegen Zeiten gibt, wo die Tage länger bzw. kürzer werden. Diese Erdachse dreht sich ihrerseits, vergleichbar mit einem Kreisel. Wenn man einen Kreisel schief auf eine Tischplatte stellt, dreht sich nicht nur der Kreisel, sondern die Achse selbst rotiert ebenfalls. Diese Präzessionsbewegung der Erdachse braucht fast 26.000 Jahre. Das ist das sogenannte platonische Jahr: In knapp 26.000 Jahren macht die Erdachse, und mit ihr natürlich die ganze Erde, so eine Kreiselbewegung. Das macht jedes Jahr nur ein kleines bisschen aus, aber deshalb ist auch der Punkt, wo die Achse parallel zur Sonne steht – also der Frühlingsanfang – jedes Jahr ein bisschen verschoben. Das kann man ausrechnen, das macht im Jahr 20 Minuten aus. Das heißt, die Zeitspanne von Frühlingsanfang zu Frühlingsanfang ist 20 Minuten kürzer als eine vollständige Umkreisung der Sonne. Und deshalb blicken wir jedes Jahr am Frühlingspunkt von einer etwas anderen Position auf die Sonne. Das "Zeitalter des Wassermanns" Vor 2.000 Jahren stand die Sonne an der Grenze zwischen Fische und Widder, heute steht sie am Frühlingsbeginn klar im Sternbild Fische. Und wenn wir noch ein paar Jahrzehnte warten, wird sie im Frühling im Sternbild Wassermann stehen – das ist dann das berühmte Zeitalter des Wassermanns, das im Musical "Hair" besungen wird. Das heißt, der räumliche Frühlingspunkt verschiebt sich; das ändert aber nichts daran, dass der Frühling nach unserem Kalender immer am 20. bzw. 21. März beginnt.…
Junge Erwachsene sind narzisstischer als Ältere Stark verkürzt lautet die Antwort: Ja. In einer groß angelegten Studie wurden Fragebögen von 270.000 Menschen ausgewertet. Das Ergebnis: junge Erwachsene sind narzisstischer als Ältere. Woran liegt das? Möglicher Grund: unterschiedliche Lebenssituationen Es könnte mit den allgemeinen Lebenssituationen zusammenhängen. Vermeintlich sind junge Erwachsene bestrebt, viele neue Menschen kennenzulernen und sich materielle und immaterielle Ressourcen aktiv zu erarbeiten. Hierfür könnte ein erhöhter Narzissmus von Vorteil sein. Bei älteren Menschen hingegen liegt der Fokus häufig auf dem Erhalt des bereits erreichtem. Oft legen diese Menschen Wert auf wenige enge Beziehungen. Eine starke narzisstische Ausprägung wäre hierbei ein Hindernis. Das hat aber eben mit dem Alter zu tun und nicht mit der Generation. Beim Narzissmus gibt es auch einen Geschlechterunterschied. Männer scheinen durchschnittlich narzisstischer zu sein als Frauen. Aber auch das sind nur Mittelwerte – individuell gibt es große Unterschiede. Es gibt sehr bescheidene junge Männer, ebenso wie sehr narzisstische ältere Frauen. Was ist Narzissmus? Narzissten sind Menschen mit einer starken Ich-Bezogenheit und einem übertriebenen Bedürfnis nach Anerkennung. Sie neigen dazu, sich selbst als besonders wichtig oder einzigartig wahrzunehmen. Zudem erwarten sie, dass andere sie ständig bewundern. Zeitgleich ist Narzissmus häufig mit wenig Empathie für die Gefühle anderer verbunden. Bekommen narzisstische Menschen nicht die Aufmerksamkeit, die sie sich wünschen, sind sie schnell gekränkt. Dann kann es passieren, dass sie über das Ziel hinausschießen, andere Entwerten und beleidigend werden. Bei alldem sollte aber berücksichtigt werden: Es gibt unterschiedliche Arten des Narzissmus. Zum einen ist da die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Sie wird häufig als klinischer Narzissmus bezeichnet. Das ist eine ernst zu nehmende Erkrankung , die häufig mit einem hohen Leidensdruck der Mitmenschen einhergeht. Auf der anderen Seite gibt es den subklinischen Narzissmus – das heißt, einen nicht pathologischen Narzissmus. In der Persönlichkeitsforschung wird der subklinische Narzissmus als ein Persönlichkeitsmerkmal von vielen verstanden. Narzisstische Ausprägungen sind demnach in jedem Menschen vorhanden und können wie alle anderen Persönlichkeitsmerkmale mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Ein gewisses Maß an Ich-Bezogenheit wird dabei sogar mit positiven Eigenschaften verbunden, die im Gegensatz zum klinischen Narzissmus als durchaus funktional angesehen werden. Quellen und Literatur Miller, J. D., Back, M. D., Lynam, D. R. & Wright, A. G. C. (2021). Narcissism Today: What We Know and What We Need to Learn. Current Directions in Psychological Science, 30(6), 519–525. https://doi.org/10.1177/09637214211044109 Weidmann, R., Chopik, W. J., Ackerman, R. A., Allroggen, M., Bianchi, E. C., Brecheen, C., ... & Back, M. D. (2023). Age and gender differences in narcissism: A comprehensive study across eight measures and over 250,000 participants. Journal of personality and social psychology , 124 (6), 1277. https://doi.org/10.1037/pspp0000463…
Februar als letzter Monat bekam die "Resttage" In den Namen "September", "Oktober", "November", "Dezember" stecken die römischen Zahlen für 7, 8, 9 und 10 drin. Und wenn man beim März anfing zu zählen, war das so richtig. Der Februar war also der letzte Monat und somit auch derjenige, der nehmen musste, was bei der Aufteilung der Monate an Tagen übrig blieb. Das war schon vor Julius Cäsar so, im alten römischen Kalender. Da hatte der Februar ebenfalls nur 28 Tage, aber da war der Abstand zu den anderen Monaten noch nicht so groß. Es gab viele Monate mit nur 29 Tagen. Julianischer Kalender wird eingeführt Im Jahr 45 v. Christus kam die berühmte Kalenderreform von Julius Cäsar. Er hat den Kalender in die Struktur gebracht, die wir heute haben. Cäsar hat zwar ein paar der alten Monate, die nur 29 Tage hatten, verlängert, sodass sich jetzt Monate mit 30 bzw. 31 Tage einigermaßen abwechseln. Nur den Februar – der vorher schon der kürzeste Monat war – hat er dabei unangetastet gelassen. Dafür hat er im Februar den Schalttag eingeführt, den es vorher nicht gab. Und so ist es bis heute geblieben. Nur ein Gerücht: Augustus hat dem Februar nichts weggenommen! Man liest gelegentlich eine Legende, wonach wir den kurzen Februar der Eitelkeit des römischen Kaisers Augustus zu verdanken haben. Augustus wollte, dass ein Monat nach ihm benannt wird. Also wurde aus dem einstigen Sextilis der heutige August. So weit ist die Geschichte richtig. Die Geschichte besagt weiter, dass beim Amtsantritt von Augustus der Sextilis, also der spätere August, nur 30 Tage gehabt haben soll, dafür aber der Februar einen Tag mehr. Das, so die Legende, konnte Augustus aber nicht verknusen: dass sein Monat weniger Tage hat als der Julius! Also hat er dem August einen Tag geschenkt, und deshalb hat der jetzt auch 31 Tage. Diesen zusätzlichen Tag hat er beim Februar wieder abgezogen, sodass der heute im normalen Jahr nur 28 Tage hat. Diese Geschichte hat sich bis heute hartnäckig gehalten, ist aber falsch. Die Quellen sind da eindeutig: Der Sextilis hatte schon zu Cäsars Zeiten 31 Tage und insofern hatte Augustus keinen Grund, dem Februar etwas wegzunehmen.…
In Indien erfunden Wo die Null erfunden wurde ist klar: in Indien. Und wann ungefähr ist auch klar: Im fünften, sechsten, siebten Jahrhundert nach Christus ungefähr. Es gibt ein Dokument, wo schon in völlig selbstverständlicher Weise die Null benutzt wird, sogar an zwei Stellen. Vielleicht die wichtigste Zahl überhaupt Die Null ist eine ganz wichtige Erfindung in der Mathematik, denn die braucht man, um das Dezimalsystem zu machen. Da ist die Null notwendig, denn sonst würden wir, wenn wir die Zahl 102 schreiben müssten, eine Lücke lassen. So wurde es auch früher gemacht bei den Babyloniern: Es wurde nicht die Null geschrieben, sondern nur ein bisschen Platz gelassen, also ein Hunderter, keine Zehner und zwei Einer. Man kann sich vorstellen, dass es da alle möglichen Auseinandersetzungen gab, denn wenn ich jemandem 102 Euro schulden würde und ich würde einfach lesen 1 2, dann würde ich sagen: "Na ja, die hat halt eine etwas große Lücke gelassen, in Wirklichkeit sind das nur zwölf." Und es gibt tatsächlich Dokumente über viele juristische Auseinandersetzungen. Die Null ist also eine ganz wichtige Zahl. Vielleicht die wichtigste Zahl überhaupt. Kalender: Zählung unabhängig von der Kultur Dass es das Jahr Null nicht gibt im Kalender hat nichts mit der jeweiligen Kultur zu tun. Es ist völlig klar – das würde wahrscheinlich jede Kultur sagen – dass das erste Jahr, mit dem man beginnt, nicht das Jahr Null ist, sondern das Jahr Eins. Deswegen geht das vom Jahr "minus eins", also eins vor Christus, direkt zum Jahr "plus eins", dem Jahr Eins, über.…
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Was das Geschlecht von Flussnamen betrifft, ist die wichtigste Regel im Deutschen, dass es keine Regel gibt – anders als zum Beispiel im Lateinischen, wo die Flüsse grundsätzlich männlich sind, wo auch die Donau "Danuvius" heißt. Im Deutschen hängt das Geschlecht von mehreren Dingen ab. Auf die Endung achten Einmal, ob in dem Flussnamen vielleicht ein anderes Wort steckt. Zum Beispiel enden viele Flüsse im süddeutschen Raum auf "ach" wie die Schwarzach, die Wutach oder die Salzach. Die sind weiblich, weil die Ach ein altdeutscher Ausdruck für Fluss ist. Die Schwarzach ist also nichts anderes als der schwarze Fluss. Ähnlich die Donau: In ihr steckt die gleiche Wurzel wie im russischen Fluss Don, nämlich das indogermanische Wort "Duna", "Fluss". Und die Don-Aue ist also die Aue des Flusses. Und weil die Aue weiblich ist, ist es auch die Don-au. Kelten, Römer, Germanen – alle hinterließen Spuren Das zeigt auch, dass die Namen unserer Flüsse aus ganz unterschiedlichen Epochen kommen. Kelten , Römer , Germanen – alle waren sie hier. Und je nachdem, wer einem Fluss den Namen gab, dessen Spuren haben sich gehalten. Die Germanen haben den Flüssen meist weibliche Namen gegeben, die Römer eher männliche, weil zumindest die großen Flüsse gern mit Göttern in Verbindung gebracht wurden. Panta rhei – alles fließt Beim Rhein ist nicht ganz klar, ob der Name und somit auch das männliche Geschlecht von den Römern eingeführt wurde – eben als Rhenus – oder schon zuvor von den Kelten. Interessant ist hier, dass im Rhein vermutlich die gleiche Wortwurzel steckt wie in der französischen Rhone, nämlich "rhei" – fließen. Die Altphilologinnen und Altphilologen unter uns kennen noch den Satz des Heraklit: Panta rhei – alles fließt. Das ist offenbar das gleiche "rhei" wie im Rhein. Es steckt auch im deutschen Wort "rinnen", wobei der Rhein natürlich alles andere ist als ein Rinnsal. Diese wenigen Beispiele zeigen: Bei uns sind die meisten Flüsse weiblich, einige männlich. Aber es gibt keine klare Regel und vieles hängt an den historischen Umständen der Namensgebung. Und manchmal springt es auch: Die Rhone heißt im französischen "le Rhône" – ist also männlich. Danke an Prof. Konrad Kunze…
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Das Wegwerfen von Bananenschalen ist eine Ordnungswidrigkeit – es handelt sich um eine unerlaubte Abfallentsorgung und kann mit einem Bußgeld bestraft werden. Das vorweg. Im Fall der Bananenschalen gibt es dafür auch gute Gründe, denn sie verrotten tatsächlich extrem langsam – das kann fünf Jahre dauern. Zwar verändert sich die Bananenschale bereits zu Beginn dieses Prozesses – sie schrumpft etwas, wird schwarz und bekommt eine ledrige Konsistenz – aber so bleibt sie dann eben auch eine ganze Weile. Optisches Problem, störend in der Natur In erster Linie handelt es sich zunächst um ein optisches Problem. Eine einzelne Bananenschale richtet keinen wirklichen ökologischen Schaden an; die Tiere im Wald lassen die Bananenschalen in der Regel liegen. Aber es sieht nicht schön aus, und wenn viele Menschen viele Bananenschalen einfach wegwerfen würden und die Schalen den Boden bedecken, stört das auch die Natur. Tropische Früchte verrotten langsamer als einheimische Man hört oft als Gerücht, dass sich auf den Schalen so viel Chemie, Pestizide usw. befinden, dass sie nicht mehr verrotten. Das langsame Verrotten hat aber nichts damit zu tun, dass die Schalen chemisch besonders behandelt wären – auch Biobananen verrotten langsam. Vielmehr gilt die Faustregel, dass gerade die Schalen von tropischen oder subtropischen Früchten langsamer verrotten als andere. Orangen und Zitronenschalen, Ananas, Kiwi, Bananen und Mangos zersetzen sich in unseren Breiten relativ schlecht. Das hat damit zu tun, dass die Früchte in wärmeren Gegenden beheimatet sind. Der biologische Abbau hängt sehr stark von der Temperatur ab. Man kennt das vom Komposthaufen: Im Winter passiert da fast nichts, der biologische Abbau ruht – im Sommer dagegen verrotten Speisereste sehr schnell, weil einfach alles – Bakterien, Pilze usw. – bei Wärme viel aktiver sind. Deshalb legen wir Gemüse in den Kühlschrank – es hält dort länger. Natürlicher Schutz vor Schädlingsbefall und Verrottung Umgekehrt heißt das: Tropenfrüchte sind von Natur aus an ein warmes, oft auch feuchtes Klima angepasst, in dem es vor Mikroben und Parasiten nur so wimmelt. Deshalb sind sie besonders geschützt und haben auf der Schale Abwehrstoffe, die sie vor Schädlingsbefall bewahren. Die gleichen Abwehrstoffe sind es dann, die später, wenn die Frucht abgefallen ist, den Verrottungsprozess hemmen. Und wenn es so kalt ist wie bei uns, geht das eben besonders langsam. Man kann das mit der Situation beim Tropenholz vergleichen – das wird deshalb so gerne für Gartenmöbel verwendet, weil es recht witterungsresistent ist. Und so ähnlich ist es mit den Schalen von tropischen Früchten.…
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Gaza: schmaler Küstenstreifen zwischen Israel und Ägypten Schon beim Blick auf die Landkarte wirkt der Gazastreifen merkwürdig. Ein kleiner schmaler Küstenstreifen, eingekapselt zwischen Israel und Ägypten. Der Gazastreifen ist 40 km lang – das ist weniger als die Strecke von Heidelberg bis Karlsruhe. Im Norden ist er nur 6 km breit, im Süden 14 km. Doch in diesem schmalen Streifen leben 2 Millionen Menschen – er ist somit dichter bevölkert als eine deutsche Großstadt. Balfour-Erklärung 1917: "Heimstätte" für das jüdische Volk soll in Palästina errichtet werden Die Geschichte im Schnelldurchlauf: Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte Palästina zum Osmanischen Reich. Das Osmanische Reich gehörte aber zu den Kriegs-Verlierern und hat sich aufgelöst. Palästina wurde Mandatsgebiet von Großbritannien. In dieser Zeit, aber auch schon vorher, wanderten viele Juden nach Palästina aus. Großbritannien hatte schließlich den Juden schon 1917 versprochen, in Palästina eine Heimstätte für das jüdische Volk zu schaffen. Das war die berühmte Balfour-Erklärung. Das führte allerdings zu schweren Konflikten mit den dort ebenfalls lebenden Arabern und führte auch zu Aufständen. Speziell aus Gaza zum Beispiel wurden 1929 alle Juden vertrieben. Großbritannien war mit den wachsenden Spannungen überfordert und stand unter Druck, das Mandat für Palästina an die Bevölkerung zurückzugeben, also Palästina in die Unabhängigkeit zu entlassen. Aber die Bevölkerung bestand zu diesem Zeitpunkt aus Arabern und Juden, und die hatten sehr unterschiedliche Vorstellungen. Also übergab Großbritannien das Problem an die Vereinten Nationen; diese verabschiedeten einen Teilungsplan. Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat Palästina wurde also auf dem Papier in einen jüdischen und einen arabischen Staat geteilt. In diesem Teilungsplan zerfiel übrigens auch der jüdische Staat in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Jerusalem gehörte in diesem Plan nicht zum jüdischen Staatsgebiet, sondern sollte unter internationale Kontrolle gestellt werden. Bei diesem Teilungsplan wurde auch berücksichtigt, wo die Juden damals hauptsächlich lebten. In Gaza lebten sie nicht, denn von dort waren sie ja 1929 bei arabischen Aufständen vertrieben worden. Deshalb wurde das Gebiet des heutigen Gazastreifens dem palästinensischen Staat zugeschlagen – aber der Gazastreifen war in diesem Teilungsplan noch nicht isoliert, sondern Teil eines etwas größeren zusammenhängenden Gebietes, das zu einem künftigen arabischen Staat gehören sollte. Israel wird 1948 unabhängig 1948 erklärte Israel seine Unabhängigkeit. Kurz darauf wurde es von seinen Nachbarn angegriffen und konnte sich behaupten. Das war der israelische Unabhängigkeitskrieg oder auch Palästinakrieg. In der Folge dieses ersten Krieges wurde die Landkarte nochmal neu gezeichnet – und der Gazastreifen ist ein Ergebnis davon. Denn Israel vereinbarte einen Waffenstillstand mit Ägypten. Israel konnte sein Gebiet zwar ausdehnen, aber Ägypten bekam die Kontrolle über den Gazastreifen . Das bedeutet nicht, dass die Menschen im Gazastreifen dort zu Ägyptern wurden. Sie wurden zwar von Ägypten verwaltet, hatten aber keine staatsbürgerlichen Rechte. Ebenfalls infolge des Palästinakriegs flohen Hunderttausende Palästinenser aus dem Staatsgebiet Israels oder wurden vertrieben ("Nakba"). Etwa ein Drittel von ihnen ging in dieses kleine, von Ägypten verwaltete Gebiet, das seitdem auch als "Gazastreifen" bezeichnet wird. Palästinensische Autonomiegebiete nach Osloer Friedensabkommen Aber er blieb nicht bei Ägypten: Im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt Israel den Sinai, den Gazastreifen und das Westjordanland . 1979 schließen Ägypten und Israel Frieden, der Sinai geht an Ägypten zurück, der Gazastreifen bleibt unter israelischer Besatzung , die dort auch jüdische Siedlungen zulässt. Mitte der 1990er schließen Israel und die Palästinenser einen formalen Frieden im Osloer Friedensabkommen . Dabei entsteht das, was heute als "palästinensische Autonomiegebiete" bekannt ist. Der größte Teil des Gazastreifens und Teile des Westjordanlands kommen unter die Verwaltung der palästinensischen Autonomiebehörde . Der Gazastreifen ist zwar das kleinere der beiden Gebiete, besteht aber aus einer zusammenhängenden Fläche – im Gegensatz zum administrativ zersplitterten Westjordanland. Im Westjordanland bleiben die israelischen Sicherheitskräfte und Verwaltung präsent. Dort entstehen immer neue illegale israelische Siedlungen. Aus dem Gazastreifen dagegen zieht sich Israel bis 2005 zurück und räumt dort auch die jüdischen Siedlungen . Auch politisch entwickeln sich beide Gebiete auseinander. Im Westjordanland dominiert die gemäßigte Fatah, im Gazastreifen wächst die Macht der radikalislamischen Hamas. 2006 fanden in den palästinensischen Gebieten Wahlen statt. Die Hamas gewann diese Wahlen. Weil sie aber Israel nicht anerkennt und bekämpft, wird sie international isoliert. Kurzfristig gibt es eine gemeinsame Regierung mit der gemäßigten Fatah, die im Westjordanland stark ist. Aber die scheitert, die Hamas wirft die Fatah aus dem Gazastreifen raus, herrscht seitdem faktisch alleine, beschießt Israel mit Raketen und erntet Gegenschläge. Das alles hat dazu geführt, dass der Gazastreifen weitgehend abgeschnitten ist, sowohl nach Israel als auch nach Ägypten. Entsprecht kritisch ist die Versorgungslage. Die Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfslieferungen angewiesen. Wenn man also fragt, wann das alles begonnen hat, ist die Antworten: Mit den Ereignissen nach der Staatsgründung und dem Palästinakrieg. Seitdem ist der Gazastreifen das, was er bei allem politischen Hin und Her heute noch ist: Ein kleiner, schmaler, eingekastelter Flecken Erde mit misstrauischen Nachbarn, von denen er aber gleichzeitig extrem abhängig ist.…
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