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Alles Böse: Baby von Balkon geworfen

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Vom eigenen Vater getötet

Frankenthal. Es war eines der aufreibendsten Verfahren, die Pfälzer Richter in den vergangenen Jahren stemmten: Ein Frankenthaler musste sich ab 2016 in seiner Heimatstadt verantworten, weil er seine wenige Wochen alte Tochter Senna vom Balkon geworfen und so getötet hatte. In der neuen Folge des RHEINPFALZ-Podcasts „Alles Böse“ erfahren die Hörer, warum die Justiz bei diesem Prozess an ihre Grenzen stieß. Sein Kopf war auf die Tischplatte gesunken, seinen schwarz gekleideten Körper schüttelten Weinkrämpfe. Und was der Angeklagte am ersten Verhandlungstag im November 2016 sagen wollte, las sein Verteidiger für ihn vor: dass der 32-Jährige sein „kleines süßes Baby mit eigenen Händen getötet“ habe. Weshalb er das Gericht „um eine gerechte Strafe“ bitte. Doch bis die verhängt wurde, sollte reichlich Zeit vergehen: Rund 80 Verhandlungstage und mehr als zweieinhalb Jahre dauerte es, bis Richter ein Urteil über den Frankenthaler fällten.

Dabei wäre auch ohne sein Geständnis weitgehend klar gewesen, was er verbrochen hat: In einer Mainacht des Jahres 2016 sitzt er mit einem Besucher in seinem Wohnzimmer, wo die beiden Freunde Playstation spielen und Kokain nehmen. Doch dann bekommt der Gastgeber einen Eifersuchtsanfall: Er stürmt ins Schlafzimmer, wo seine Partnerin mit der wenige Wochen alten Senna und seinen Kindern aus einer früheren Beziehung schlummert. Dort geht er mit einem Messer auf die Frau los – bis sein Kumpel sich dazwischenwirft.

So kann die 20-Jährige aus der Wohnung fliehen, während die beiden Männer miteinander ringen. Dann aber schnappt sich der Vater die kleine Senna, lässt das Baby vom Balkon fallen. Und als die Polizei die Wohnung stürmt, hat sich die Klinge seines Messers auch noch in den Bauch seiner sechsjährigen Tochter gebohrt. Die können Ärzte anschließend in einer Notoperation retten, der Säugling hingegen hat den 7,50-Meter-Sturz nicht überlebt. Weshalb sich der Vater schließlich als Mörder der eigenen Tochter verurteilt wird.

Doch zuvor zieht sich das Verfahren gegen ihn so lange hin, dass sogar das Bundesverfassungsgericht ein Machtwort spricht: Es verfügt, dass der Mann vorübergehend wieder freigelassen werden muss. Denn die Justiz sei zu langsam vorangekommen. Im Podcast-Gespräch mit seinem stellvertretenden Chefredakteur Uwe Renners berichtet der RHEINPFALZ-Gerichtsreporter Christoph Hämmelmann nun, warum die Pfälzer Richter an ihre Grenzen stießen und das Verfahren zwischendurch sogar neu gestartet werden musste.

Außerdem erläutert der Journalist, wieso der Anwalt des Frankenthalers ausgerechnet die Mutter des toten Babys immer wieder ins Verhör nahm. Und er verrät, was er als Beobachter von den Erklärungen des Angeklagten für die Schreckenstat hielt. Denn mit seiner vom Verteidiger vorgelesenen Aussage zum Prozessbeginn hatte sich der Vater zwar zu seiner Verantwortung für den Tod seines Babys bekannt. Doch die juristisch entscheidenden Fragen ließ er da noch offen: War es Mord, war es Totschlag – oder gar ein Unfall?

Tatsächlich wollte er die Tat am Ende als ein Versehen im Drogenrausch darstellen. Weshalb er von irren Wahnvorstellungen mit, zum Beispiel, einem anrückenden Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei erzählte. Doch dann ließen die Richter eine Tonaufnahme genauer analysieren. Die hatten Nachbarn eigentlich nur gemacht, um eine nächtliche Ruhestörung zu dokumentieren. Aber die verstörende Datei mit Gerumpel, Geschrei und plötzlich verstummendem Baby-Weinen wurde zum wohl wichtigsten Beweisstück im Prozess um den Tod der kleinen Senna.

Abrufbar ist der Podcast „Alles Böse“ im Webplayer auf rheinpfalz.de sowie auf gängigen Plattformen wie Spotify, Google Podcasts, Apple Podcasts oder Castbox. Ebenso kostenlos wie die neue Folge des journalistischen Formats zum Hören sind dort auch deren Vorgänger verfügbar. Die beschäftigen sich zum Beispiel mit Rockerkriminalität. Und mit den Drogen-Millionen einer Dealerbande, die von der Justiz eigentlich beschlagnahmt waren, aber dann trotzdem verschwunden sind.

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Vom eigenen Vater getötet

Frankenthal. Es war eines der aufreibendsten Verfahren, die Pfälzer Richter in den vergangenen Jahren stemmten: Ein Frankenthaler musste sich ab 2016 in seiner Heimatstadt verantworten, weil er seine wenige Wochen alte Tochter Senna vom Balkon geworfen und so getötet hatte. In der neuen Folge des RHEINPFALZ-Podcasts „Alles Böse“ erfahren die Hörer, warum die Justiz bei diesem Prozess an ihre Grenzen stieß. Sein Kopf war auf die Tischplatte gesunken, seinen schwarz gekleideten Körper schüttelten Weinkrämpfe. Und was der Angeklagte am ersten Verhandlungstag im November 2016 sagen wollte, las sein Verteidiger für ihn vor: dass der 32-Jährige sein „kleines süßes Baby mit eigenen Händen getötet“ habe. Weshalb er das Gericht „um eine gerechte Strafe“ bitte. Doch bis die verhängt wurde, sollte reichlich Zeit vergehen: Rund 80 Verhandlungstage und mehr als zweieinhalb Jahre dauerte es, bis Richter ein Urteil über den Frankenthaler fällten.

Dabei wäre auch ohne sein Geständnis weitgehend klar gewesen, was er verbrochen hat: In einer Mainacht des Jahres 2016 sitzt er mit einem Besucher in seinem Wohnzimmer, wo die beiden Freunde Playstation spielen und Kokain nehmen. Doch dann bekommt der Gastgeber einen Eifersuchtsanfall: Er stürmt ins Schlafzimmer, wo seine Partnerin mit der wenige Wochen alten Senna und seinen Kindern aus einer früheren Beziehung schlummert. Dort geht er mit einem Messer auf die Frau los – bis sein Kumpel sich dazwischenwirft.

So kann die 20-Jährige aus der Wohnung fliehen, während die beiden Männer miteinander ringen. Dann aber schnappt sich der Vater die kleine Senna, lässt das Baby vom Balkon fallen. Und als die Polizei die Wohnung stürmt, hat sich die Klinge seines Messers auch noch in den Bauch seiner sechsjährigen Tochter gebohrt. Die können Ärzte anschließend in einer Notoperation retten, der Säugling hingegen hat den 7,50-Meter-Sturz nicht überlebt. Weshalb sich der Vater schließlich als Mörder der eigenen Tochter verurteilt wird.

Doch zuvor zieht sich das Verfahren gegen ihn so lange hin, dass sogar das Bundesverfassungsgericht ein Machtwort spricht: Es verfügt, dass der Mann vorübergehend wieder freigelassen werden muss. Denn die Justiz sei zu langsam vorangekommen. Im Podcast-Gespräch mit seinem stellvertretenden Chefredakteur Uwe Renners berichtet der RHEINPFALZ-Gerichtsreporter Christoph Hämmelmann nun, warum die Pfälzer Richter an ihre Grenzen stießen und das Verfahren zwischendurch sogar neu gestartet werden musste.

Außerdem erläutert der Journalist, wieso der Anwalt des Frankenthalers ausgerechnet die Mutter des toten Babys immer wieder ins Verhör nahm. Und er verrät, was er als Beobachter von den Erklärungen des Angeklagten für die Schreckenstat hielt. Denn mit seiner vom Verteidiger vorgelesenen Aussage zum Prozessbeginn hatte sich der Vater zwar zu seiner Verantwortung für den Tod seines Babys bekannt. Doch die juristisch entscheidenden Fragen ließ er da noch offen: War es Mord, war es Totschlag – oder gar ein Unfall?

Tatsächlich wollte er die Tat am Ende als ein Versehen im Drogenrausch darstellen. Weshalb er von irren Wahnvorstellungen mit, zum Beispiel, einem anrückenden Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei erzählte. Doch dann ließen die Richter eine Tonaufnahme genauer analysieren. Die hatten Nachbarn eigentlich nur gemacht, um eine nächtliche Ruhestörung zu dokumentieren. Aber die verstörende Datei mit Gerumpel, Geschrei und plötzlich verstummendem Baby-Weinen wurde zum wohl wichtigsten Beweisstück im Prozess um den Tod der kleinen Senna.

Abrufbar ist der Podcast „Alles Böse“ im Webplayer auf rheinpfalz.de sowie auf gängigen Plattformen wie Spotify, Google Podcasts, Apple Podcasts oder Castbox. Ebenso kostenlos wie die neue Folge des journalistischen Formats zum Hören sind dort auch deren Vorgänger verfügbar. Die beschäftigen sich zum Beispiel mit Rockerkriminalität. Und mit den Drogen-Millionen einer Dealerbande, die von der Justiz eigentlich beschlagnahmt waren, aber dann trotzdem verschwunden sind.

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