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Alles Böse: Wenn Pfälzer feiern, freut sich die Mafia

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Falschgeld und Sturmgewehre

Wenn Pfälzer feiern, freut sich die Mafia. Denn bei schummrigem Licht und weinseliger Stimmung können ihre Helfershelfer nachgemachte Banknoten besonders leicht unters Volk bringen. Also prägen der Dürkheimer Wurstmarkt und das Neustadter Weinlesefest in gewöhnlichen Jahren nicht nur Veranstaltungskalender, sondern auch die Falschgeldstatistik des Ludwigshafener Polizeipräsidiums. 2014 allerdings ist etwas anders, da tauchen schon im Februar und März viele falsche Fünfziger auf.

Dauergast in Pensionszimmer

Die meisten ziert die gleiche Seriennummer: S20175422632. Experten des Landeskriminalamts (LKA) stufen die Scheine als „Napoli-Blüten“ ein: recht gut gefälscht und italienischer Herkunft. Als deren mutmaßlichen Importeur spüren die Ermittler schließlich einen Deutsch-Italiener auf, der als Dauergast in einer Pension im Kreis Bad Dürkheim haust. Also stürmt eine Spezialeinheit sein Neun-Quadratmeter-Zimmer, und ab Ende 2014 wird ihm in Frankenthal der Prozess gemacht.

Doch um Falschgeld geht es dabei nur mehr am Rande, der damals 38-Jährige hat noch ganz andere Geschäfte gemacht: In der Slowakei bestellte er Sturmgewehre und Maschinenpistolen, die dort als harmlose Dekorationsstücke galten. Denn ihre Läufe waren mit Metallstiften verrammelt. Doch der Deutsch-Italiener tauschte mithilfe einiger Pfälzer diese unbrauchbar gemachten Bauteile in einer Garagen-Werkstatt einfach aus, machte so zum Beispiel Kalaschnikows wieder scharf.

Krisensitzung beim LKA

Am Ende verurteilten ihn Frankenthaler Richter deshalb zu sechs Jahren Haft, sie sagten: Vermutlich hat er die Waffen an italienische Kriminelle verhökert. Doch das blieb eine Vermutung, er selbst hatte über seine Kunden geschwiegen. Aber beteuert: Mit Rechtsextremismus habe das alles so überhaupt nichts zu tun. Dabei hatte er schon als Jugendlicher Nazi-Flugblätter verteilt und einen jüdischen Friedhof geschändet. Und dann illegale Waffengeschäfte mit einen NPD-Funktionär gemacht.

Die wiederum hatten ihm 1999 schon fast fünf Jahre Haft eingebrockt, die er schließlich in Frankenthal absaß. Und als er 2003 entlassen werden sollte, galt er als so gar nicht geläutert: Im Mainzer LKA analysierten Verfassungsschützer und Polizisten aus mehreren Bundesländern in einer dreistündigen Krisensitzung, für wen dieser Mann jetzt zur Gefahr werden könnte. Denn aus seiner Zelle heraus hatte er Briefe verschickt, die vor rechtsextremen Terror- und Gewaltfantasien strotzten.

Briefe ins NSU-Umfeld

Post-Kontakt hatte er so zu einem Neonazi, der später zum Umfeld der rechtsextremen NSU-Terroristen gehörte. Weshalb es in Ermittlungen zu dieser Mörderbande auch um den Deutsch-Italiener ging. In der neuen Podcast-Folge berichtet RHEINPFALZ-Gerichtsreporter Christoph Hämmelmann im Gespräch mit seinem stellvertretenden Chefredakteur Uwe Renners, was geheime Behördendokumente über den Waffenbastler und seine möglichen Verbindungen zur Terroristenszene verraten.

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Falschgeld und Sturmgewehre

Wenn Pfälzer feiern, freut sich die Mafia. Denn bei schummrigem Licht und weinseliger Stimmung können ihre Helfershelfer nachgemachte Banknoten besonders leicht unters Volk bringen. Also prägen der Dürkheimer Wurstmarkt und das Neustadter Weinlesefest in gewöhnlichen Jahren nicht nur Veranstaltungskalender, sondern auch die Falschgeldstatistik des Ludwigshafener Polizeipräsidiums. 2014 allerdings ist etwas anders, da tauchen schon im Februar und März viele falsche Fünfziger auf.

Dauergast in Pensionszimmer

Die meisten ziert die gleiche Seriennummer: S20175422632. Experten des Landeskriminalamts (LKA) stufen die Scheine als „Napoli-Blüten“ ein: recht gut gefälscht und italienischer Herkunft. Als deren mutmaßlichen Importeur spüren die Ermittler schließlich einen Deutsch-Italiener auf, der als Dauergast in einer Pension im Kreis Bad Dürkheim haust. Also stürmt eine Spezialeinheit sein Neun-Quadratmeter-Zimmer, und ab Ende 2014 wird ihm in Frankenthal der Prozess gemacht.

Doch um Falschgeld geht es dabei nur mehr am Rande, der damals 38-Jährige hat noch ganz andere Geschäfte gemacht: In der Slowakei bestellte er Sturmgewehre und Maschinenpistolen, die dort als harmlose Dekorationsstücke galten. Denn ihre Läufe waren mit Metallstiften verrammelt. Doch der Deutsch-Italiener tauschte mithilfe einiger Pfälzer diese unbrauchbar gemachten Bauteile in einer Garagen-Werkstatt einfach aus, machte so zum Beispiel Kalaschnikows wieder scharf.

Krisensitzung beim LKA

Am Ende verurteilten ihn Frankenthaler Richter deshalb zu sechs Jahren Haft, sie sagten: Vermutlich hat er die Waffen an italienische Kriminelle verhökert. Doch das blieb eine Vermutung, er selbst hatte über seine Kunden geschwiegen. Aber beteuert: Mit Rechtsextremismus habe das alles so überhaupt nichts zu tun. Dabei hatte er schon als Jugendlicher Nazi-Flugblätter verteilt und einen jüdischen Friedhof geschändet. Und dann illegale Waffengeschäfte mit einen NPD-Funktionär gemacht.

Die wiederum hatten ihm 1999 schon fast fünf Jahre Haft eingebrockt, die er schließlich in Frankenthal absaß. Und als er 2003 entlassen werden sollte, galt er als so gar nicht geläutert: Im Mainzer LKA analysierten Verfassungsschützer und Polizisten aus mehreren Bundesländern in einer dreistündigen Krisensitzung, für wen dieser Mann jetzt zur Gefahr werden könnte. Denn aus seiner Zelle heraus hatte er Briefe verschickt, die vor rechtsextremen Terror- und Gewaltfantasien strotzten.

Briefe ins NSU-Umfeld

Post-Kontakt hatte er so zu einem Neonazi, der später zum Umfeld der rechtsextremen NSU-Terroristen gehörte. Weshalb es in Ermittlungen zu dieser Mörderbande auch um den Deutsch-Italiener ging. In der neuen Podcast-Folge berichtet RHEINPFALZ-Gerichtsreporter Christoph Hämmelmann im Gespräch mit seinem stellvertretenden Chefredakteur Uwe Renners, was geheime Behördendokumente über den Waffenbastler und seine möglichen Verbindungen zur Terroristenszene verraten.

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