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Comeback der Atomkraft auch in Deutschland? "Sicher nicht!"

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Wird in diesem Jahr so viel Atomstrom erzeugt wie noch nie? Die Prognose der Internationalen Energieagentur IEA legt genau das nahe. Weltweit seien neue Reaktoren im Bau, mit Kapazitäten von insgesamt 70 Gigawatt. Heißt das, Deutschland steht bald noch einsamer da mit seiner Energiewende? Vielleicht sogar vor einem Comeback der Atomkraft? "Ganz sicher nicht", sagt der Technik- und Wirtschaftsjournalist Christian Stöcker. Das einzige Land, das tatsächlich Atomkraftwerke im großen Stil baue, sei China. Die wenigen neuen AKW in Europa machten vor allem durch die explodierten Baukosten von sich reden. Dazu komme die weiter ungelöste Endlager-Frage. "Die einzige Form der Stromerzeugung, die zurzeit einen Siegeszug hinlegt, sind die Erneuerbaren", betont der Experte. Atomkraft sei in aller Regel nicht rentabel - das FDP-Wahlvorhaben, sich für subventionsfreie Atomkraft einzusetzen, habe den Wahrheitsgehalt "von Feenstaub". Wie der Journalist und Psychologe zu dieser Einschätzung kommt, erklärt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph: SWR Aktuell: Überrascht Sie, dass das Atomkraftwerk gerade ein Comeback zu feiern scheint? Christian Stöcker: Ich würde nicht sagen, dass es mich überrascht, sondern ich würde sagen, ich glaube es nicht. Ja, es gibt sehr viele Pläne im Bereich Atomenergie. Aber die tatsächlichen wirtschaftlichen Fakten sehen anders aus. Die einzige Form der Stromerzeugung, die im Moment einen Siegeszug hinlegt, sind die Erneuerbaren. 2023 waren 86 Prozent aller neu gebauten Erzeugungskapazitäten für Strom weltweit erneuerbar. Eine Renaissance der Atomkraft kann ich da nicht erkennen. SWR Aktuell: Aber es gibt diese Studie der Internationalen Energieagentur. Und wenn wir die anschauen, fragen wir uns schon, warum für die dort genannten Länder wie Frankreich, USA, Indien oder China, zum Beispiel die Endlagerung des Atommülls nicht so ein Sorgenfaktor ist wie er bei uns einer war? Stöcker: Ich glaube, dass die IEA da etwas arg optimistisch argumentiert. Man muss auch sehen, dass die IEA selbst sagt, dass "signifikante Hürden" übersprungen werden müssen - wie eben die Endlagerung, aber auch die hohen Kosten. In Frankreich beispielsweise hat gerade der Rechnungshof einen Bericht vorgelegt, in dem sinngemäß steht: Bitte keine neuen Atomkraftwerke bauen, die sind zu teuer. Und von den bisherigen brauchen wir bitte mal saubere Studien, was die eigentlich kosten und bitte auch keine Projekte im Ausland mehr. SWR Aktuell: Wenn wir jetzt noch mal zurück zum Bericht der Energieagentur gehen, dann sind es anscheinend vor allem Russland und China, die weltweit auf den Atomkraftausbau pushen. Bahnt sich da ein technologischer Wettlauf zwischen den Systemen an? Zwischen einem zögerlichen Westen, der Kostenkalkulation betreibt und einer Art Achse Moskau-Peking? Stöcker: Das sehe ich ehrlich gesagt nicht. Denn was China vor allem ausbaut, und zwar in viel, viel größerem Ausmaß als die Atomkraft, sind erneuerbare Energien. China wird dieses Jahr vermutlich mehr erneuerbare Energien zubauen als der ganze Rest der Welt. Das ist der eigentlich gigantische Boom und mit den Atomkraftwerken wollen sie vor allem mittelfristig die Kohlekraftwerke ersetzen. Russland ist im Bereich erneuerbarer Energien eher schwach, verlässt sich natürlich bislang vor allem auf die fossilen Brennstoffe, die man zu Hause fördern kann und hat auch eine Flotte von überalterten Atomkraftwerken. Und in den USA ist es so, dort wird aktuell viel über die so genannten "Small Modular Reactors" gesprochen. Also ein modulares Kraftwerksmodell, das klein ist und vielleicht sogar transportabel. Aber es gibt diese Dinge einfach noch gar nicht SWR Aktuell: Allerdings reden wir auch über so genannte Dunkelflauten ohne Sonne und Wind und dann müssen wir Atomstrom aus dem Ausland zukaufen. Wäre es da nicht bei uns auch klüger gewesen, Atomkraftwerke als Backup in der Hinterhand zu halten? Stöcker: Naja, die Fehlentscheidung ist im Jahr 2011 gefallen, als die schwarz-gelbe Koalition den endgültigen Atomausstieg beschlossen hat. Da wäre es sicher, rückblickend betrachtet, klüger gewesen, erst aus der Kohle und dann aus der Atomkraft auszusteigen. Aber der Zug ist abgefahren - es ist relativ klar, dass auch in Deutschland keine neuen Atomkraftwerke mehr gebaut werden. Aus meiner Sicht einfach, weil sie sich nicht rechnen. Die FDP hat lustigerweise in ihrem Parteiprogramm stehen, dass sie sich für eine subventionsfreie Atomkraft einsetzt. Das ist so, als würde sie sich für Feenstaub einsetzen. Es gibt eben keine subventionsfreie Atomkraft, nirgendwo!
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